Kugel- oder Buckelkäfer

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Kugel- oder Buckelkäfer
Quelle: Louis Fernandez Garcia / CC BY-SA 3.0

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Alternative Bekämpfungsmaßnahmen

Der zur Familie der Diebkäfer (Ptinidae) gehörende Kugel- oder Buckelkäfer (Gibbium psylloides) zählt zur Gruppe der Vorrats- und Materialschädlinge. Der Buckelkäfer stammt vermutlich aus dem arabischen und vorderasiatischen Raum und ist inzwischen weltweit verbreitet. In Deutschland kommt er nur in menschlicher Umgebung vor.

Der Buckelkäfer wird wegen seiner Form auch oft Kugelkäfer genannt, und ähnelt auf den ersten Blick einer Spinne. Die erwachsenen (adulten) Käfer sind flugunfähig und etwa 2 bis 3,5 mm lang. Die behaarten langen Fühler bestehen aus 11 Gliedern, die Flügeldecken sind braunrot und glatt, während der Bauch und die Beine behaart sind. Larven sind weiß, etwa 3,5 mm lang und gekrümmt und haben drei Brustbeinpaare.

Der Käfer legt seine weißen, oval geformten und klebrigen Eier (bis zu 200 Stück) dort ab, wo eine Nahrungsquelle ist. Die Larven schlüpfen nach circa sechs Tagen und entwickeln sich über vier Larvenstadien zum Käfer. Von der Eiablage bis zur Verpuppung vergehen in etwa drei Monate. Zur Verpuppung bohren sich die Larven in Verpackungsmaterialien oder in Holz ein. Es gibt meist eine Generation pro Jahr, bei sehr warmen Räumlichkeiten auch zwei. Käfer und die Larven sind nachtaktiv. Am Tage halten sie sich in Gruppen versteckt in Ritzen auf. Sie können längere Zeit ohne Nahrung auskommen und auch kühlere Temperaturen überstehen.

Sowohl die erwachsenen Käfer als auch die Larven sind Allesfresser und fressen trockene tierische und pflanzliche Stoffe und Früchte, zum Beispiel Getreide, aber auch Wolle und Stoffe aus natürlichem Material, organische Isolierstoffe sowie tote Insekten.

 

Schadpotential

Spezifisch Verunreinigungen an Nahrungsmitteln und Materialschäden an Fachwerk und Textilien weisen auf die Anwesenheit des Käfers hin. In alten Fachwerkhäusern tritt der Buckelkäfer oft massenhaft auf. Dort leben Larven und Käfer in den Strohfüllungen des Fachwerks. Sie befallen auch Häuser mit Holzbalkendecken und gefüllten Hohlräumen. Sie mögen feuchte und dunkle Örtlichkeiten, zum Beispiel alte Lagerhäuser oder Bäckereien. Aber auch Komposthaufen und ähnliches werden besiedelt.

Zu Massenauftreten des Kugelkäfers kommt es nur unter bestimmten Bedingungen, vor allem bei erhöhter Raum- und Materialfeuchte.

 

Vorbeugen, Abwehren und Bekämpfen

Treten Kugelkäfer auf, muss zunächst die Befallsursache geklärt werden. Das ist häufig schwierig, da die Brutstätten der Käfer versteckt liegen, zum beispiel unter Dielungen oder in Hohlräumen.

Zur biologischen Bekämpfung ist unter anderem die Lagererzwespe Lariophagus distinguendus geeignet. Diese Nützlinge töten die Larven der Kugelkäfer und ähnlicher Käfer ab. Da sie kleiner sind als die Käfer, gelangen die Lagererzwespen durch alle Öffnungen in die Hohlräume hinein, durch die die Käfer in die Wohnräume gelangen. Die Lagererzwespen erkennen die Käferlarven über mehrere Meter hinweg am Geruch.

Liegt ein Massenauftreten der Käfer vor, sollte eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma mit der Bekämpfung beauftragt werden. Auch die biologische Bekämpfung sollte am besten nur mit professioneller Hilfe unternommen werden.

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