Während sich in Deutschland 250 Kommunen und Landkreise an der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE (EMW) beteiligten, haben international 2.771 Städte aus 46 Ländern mitgemacht. Neben Österreich, Spanien und Belgien war Deutschland eines der Länder mit der höchsten Beteiligung. Es wurde hierzulande also während der EMW so viel geboten, dass es unmöglich ist, alles vorzustellen. Auf einige Highlights wollen wir dennoch schlaglichtartig eingehen:
In Aachen, Frankfurt am Main oder in Kempten im Allgäu haben sich die Städte gemeinsam mit Ihren Bürger*innen im Rahmen von Beteiligungsformaten Gedanken über die Mobilität vor Ort gemacht oder die Meinungen zu bestehenden Projekten eingeholt.
In zahlreichen Kommunen wurden Fahrradfahrten organisiert: So gab es beispielsweise in Kirchlegern einen Fancy Women Bike Ride, im Landkreis Leinfelden-Echterdingen eine Radtour mit dem Oberbürgermeister und in Kaiserslautern sind politische und fachliche Verantwortliche gemeinsam nach Heidelberg gefahren, um über den kommunalen Tellerrand hinauszuschauen.
Mobilitätstage zeigten zum Beispiel in Laatzen, Backnang, Langenhagen, Crailsheim, Heilbronn, Augsburg, Kempen oder im Landkreis Harburg die Bandbreite nachhaltiger Mobilität auf und luden zum Schnuppern ein. Vergünstigte oder kostenlose ÖPNV-Tickets luden darüber hinaus Bürger*innen in Coesfeld, Freiburg im Breisgau, Arnsberg, Herzogenaurach oder Ennigerloh dazu ein, den ÖPNV auszuprobieren und zu nutzen. In Telgte konnten sogar E-Rikschas kostenlos ausgeliehen werden.
Damit alle Menschen sicher und selbstbewusst nachhaltig mobil sein können, wurden in Brühl und Kürten Pedelec-Trainings angeboten, in Bad Honnef und Mainz ÖPNV-Trainings und in Beckum, Ahlen oder Puchheim Rollatortrainings.
Auch E-Mobilität spielte eine wichtige Rolle in der EMW. So legten beispielsweise einige Autohäuser in Friedrichshafen einen besonderen Fokus auf E-Autos und im Landkreis Erlangen-Höchstadt konnten Bürger*innen am „Tag der offenen Garagentür“ zu E-Autobesitzer*innen in die Garagen kommen, und so aus erster Hand erfahren, wie es ist, ein E-Auto zu besitzen.
Kreativität spielt eine wichtige Rolle in der EMW: Es fanden zahlreiche Malwettbewerbe statt, in denen Kinder aus Dortmund oder Baesweiler ihre Vision von Mobilität malten. In Walsrode konnten Kinder ihre Fahrräder in der Aktion „Pimp my bike“ kreativ schmücken. In Essen wurde an der U-Bahn-Haltestelle „Rathaus“ vom Essener Musikduo BENNY & JOYCE Musik kostenlos für alle Fahrgäste gemacht. In Burbach sprühten geflüchtete Jugendliche gemeinsam mit einem Künstler ein großformatiges Graffiti am Bahnhof.
In der EMW fanden viele Aktionen auch mal an ungewöhnlichen Orten statt: In Görlitz hatten Menschen die Möglichkeit, Bildungshäppchen von der örtlichen Volkshochschule in der Bahn zu erhalten, in Braunlage fand ein Radiointerview zur EMW und nachhaltiger Mobilität in der Seilbahn statt und in Magdeburg gab es ein Picknick auf der Autobahn, auf dem die Bestseller-Autorin Katja Diehl und der Science-Fiction-Erzähler Mario Sixtus fragten, wie die Menschen in Zukunft autofrei und klimafreundlich unterwegs sein werden, und konkrete Zukunftsvisionen entwarfen.
Der Landkreis Göppingen und der Ostalbkreis setzten gemeinsam ein Zeichen für nachhaltige Mobilität: Sie bewarben die Schnellbuslinie X93, die zwei Bahnstecken verbindet, und das örtliche Carsharing, indem die zwei Landräte gemeinsam mit Bürgermeister*innen und Vorständen der Verkehrsverbünde den Bus wie auch das Carsharing ausprobierten.
Der Tag der Schiene, der in Leipzig, Karlsruhe oder Ditzingen groß gefeiert wurde, wie auch der Parking Day, (temporäre) Schul- und Spielstraßen und der autofreie Tag waren wieder feste Bestandteile der EMW.
Natürlich gab es neben all den Aktionen auch dauerhafte Maßnahmen, die nachhaltige Mobilität erleichtern. So wurde in Düsseldorf eine Mobilitätsstation eröffnet, im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge der Egerradweg, in Lindau am Bodensee die Bodensee-Fahrradstraße oder Carsharing in Fürstenfeldbruck.
In diesem EMW Jahr wurden in Deutschland 84 MOBILITYACTIONS durchgeführt.
Erstmals wurde in diesem Jahr eine gemeinsame Mitmach-Aktion ins Leben gerufen, an der sich zahlreiche Städte und Gemeinden beteiligten. Sie machten Fotos mit der Stadtspitze oder den lokalen EMW-Organisator*innen und dem Schild „Mobilität für alle – Alle für Mobilität“. Damit zeigten Sie öffentlichkeitswirksam in der Presse oder den sozialen Medien, dass Sie sich in der EMW engagieren und sich das Jahresthema zu Herzen nehmen. Wir möchten uns bei allen Kommunen und zahlreichen Akteuren für ihr außerordentliches Engagement im Rahmen der EMW und darüber hinaus bedanken. Nur gemeinsam ist es möglich, ein Umdenken in den Köpfen anzustoßen und die Verkehrswende in Deutschland zu meistern.