Diebkäfer
zum Vergrößern anklickenQuelle: Josef Berger / Bugwood.org
Umweltbundesamt
zum Vergrößern anklickenDie Dieb(s)käfer (Ptininae) sind eine Unterfamilie der Nagekäfer (Ptinidae) und sind weltweit verbreitet. In Mitteleuropa kommen ungefähr 30 Arten vor, von denen einige als Vorrats- und Materialschädlinge bekannt sind. Relevante Arten, die als Schädlinge in unseren Breiten auftreten, sind unter anderem der Kräuterdieb (Ptinus fur), der Gelbbraune Diebkäfer (Ptinus clavipes) und der Kleine Diebkäfer (Ptinus pusillus). Der Australische Diebkäfer (Ptinus tectus) stammt, wie der Name schon vermuten lässt, aus Australien. Diese Art ist aber mittlerweile auch in Mitteleuropa weit verbreitet.
Diebkäfer sind im Allgemeinen circa 3 bis 5 mm groß, haben einen rundlichen Hinterleib und ein kleines Halsschild. Ihre langen Beine geben ihnen ein spinnenartiges Aussehen.
Die Larven der Diebkäfer werden bis 5 mm lang, sind weißlich gefärbt und haben eine hellbraune Kopfkapsel und sechs Brustbeine. Sowohl die erwachsenen Käfer als auch die Larven sind lichtscheu und zeigen sich erst bei Dunkelheit.
Beim Kräuterdieb gibt es einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus: Die Männchen sind eher schmal und gleichmäßig bräunlich gefärbt. Die Weibchen sind deutlich größer, rundlich und haben außerdem vier markante, weißlich behaarte Stellen. Die erwachsenen Käfer des Australischen Diebkäfers sind circa 4 mm groß, hell- bis kastanienbraun gefärbt und behaart.
Auch Messingkäfer und Kugel- oder Buckelkäfer gehört zur Unterfamilie der Diebkäfer und werden in separaten Steckbriefen vorgestellt.
Diebkäfer treten in Wohnungen und Lagerräumen auf und können dort zu Schäden an diversen Materialien führen. Sie befallen Vorräte pflanzlichen und tierischen Ursprungs, unter anderem Getreide und Getreideprodukte und Backwaren, aber auch Federn und Wolle. Der Kräuterdieb befällt zusätzlich auch Tabak und Gewürze. Schäden an Vorräten entstehen zum einen durch den Fraß, zum anderen durch Verunreinigung mit Kot und Larvenhäuten. Ein Befall von Vorräten ist durch unregelmäßige Fraßspuren und durch das Auftreten von Gespinsten, Fraßmehl und Verklumpungen zu erkennen. Befallene Lebensmittel sind nicht mehr für den Verzehr geeignet.
Neben Vorräten werden aber auch Materialien, wie zum Beispiel Leder, Pelze oder Wollwaren, durch Lochfraß beschädigt. In Museen und Sammlungen können Herbarien, Tierpräparate und Bücher befallen werden. Diebkäfer können sich auch hinter Tapeten entwickeln, die beim Schlupf der Käfer durchlöchert werden. Larven bohren sich zur Verpuppung in halbfeste Materialien, wie zum Beispiel Verpackungen, Holz und Isolierungen.
Beim Befall von Vorräten in Haushalten müssen diese entsorgt werden. Neue Vorräte sollten luftdicht verpackt gelagert werden und regelmäßig auf einen Befall kontrolliert werden. Larven und Käfer können durch Kälte (Einfrieren bei -18°C für mehrere Tage) oder Erhitzen auf circa 50°C für mindestens vier Stunden abgetötet werden. Auch Lagererzwespen können als biologische Schädlingsbekämpfung zum Einsatz kommen.
Generell sollte in Bereichen, in denen Vorräte gelagert werden, die Luftfeuchtigkeit unter 65% gehalten werden.