Im Jahr 2022 nahmen fast 3.000 Städte aus über 50 Ländern an der EUROPEAN MOBILITYWEEK teil, um das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität zu stärken. Darüber hinaus gab es 1.456 MOBILITYACTIONS von nicht-kommunalen Akteuren, die darauf zielen, Verhaltensänderungen hin zu nachhaltiger urbaner Mobilität zu fördern. Ganz Europa demonstrierte mit unterschiedlichsten Aktionen eindrucksvoll die Vorteile einer Welt, in der aktive, nachhaltige Mobilität die Norm ist.
Von allen Teilnehmern schafften es zwei für ihre herausragenden Kampagnenleistungen an die Spitze: Braga (Portugal) und Metropolia GZM (Polen) sicherten sich bei der Preisverleihungszeremonie in Gent den Titel des EUROPEANMOBILITYWEEK Award 2022 bzw. den allerersten MOBILITYACTION Award. (Seit 2022 vergibt die EU-Kommission im Rahmen der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE die MOBILITYWEEK-Awards in zwei Kategorien: den EUROPEANMOBILITYWEEK Award für Städte und den neuen MOBILITYACTION Award für nicht-kommunale Akteure.)
Braga konnte sich gegen die beiden anderen nominierten Städte Sofia (Bulgarien) und Zagreb (Kroatien) durchsetzen und beeindruckte die Jury vor allem mit ihrem Engagement, bei vielen Interessengruppen, darunter Universitäten, lokalen Unternehmen und Anwohner*innen, das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität zu schärfen. Während der EMW arbeitete die portugiesische Stadt mit über hundert Unternehmen zusammen, um Straßen für Fußgänger*innen zu öffnen und interaktive Grünflächen zu schaffen. Auf dem Programm stand neben aktiven Mobilitätsaktionen für alle Altersgruppen auch eine "Mobility Safari" mit 30 Unternehmen. Braga hat darüber hinaus die erste Phase der Umsetzung ihres Bike-Sharing-Dienstes gestartet.
Metropolia GZM, ein Zusammenschluss von 41 Städten und Gemeinden in der Woiwodschaft Schlesien mit Verwaltungssitz in Katowice, erhielt den ersten MOBILITYACTION Award aufgrund ihres ganzheitlichen Ansatzes, einen lokalen Universitätsparkplatz in einen grünen, fußgängerfreundlichen Raum umzuwandeln. Unter Einbeziehung von unterschiedlichen Fachleuten realisierte Metropolia GZM die Umgestaltung mit entsprechendem Stadtmobiliar und Begrünung, begleitet von verkehrsberuhigenden Maßnahmen. Die Transformation kommt nicht nur der Universität zugute, sondern verringert auch den damit verbundenen Verkehr und ermutigt die Anwohner*innen, den Raum (anders) zu nutzen. Die ersten Berichte aus der Evaluation zeigen, dass mehr Menschen innerhalb und außerhalb des Campus die Gegend frequentieren. Stadtplaner*innen führen derzeit Interviews, um besser zu verstehen, wie alle ebenerdigen Parkplätze entfernt und barrierefreie Lösungen für den ÖPNV auf dem gesamten Campus implementiert werden können.
Bei der Preisverleihung wurden nicht nur die Erfolge der Gewinner gefeiert, sondern auch fünf mutige ukrainischen Städte ins Rampenlicht gerückt, die sich trotz der anhaltenden Aggression Russlands gegen die Ukraine an der Kampagne beteiligten. Tschernihiw, Kamjanez-Podilskij, Lwiw, Poltawa und Uschhorod organisierten verschieden Aktivitäten zur Sensibilisierung für nachhaltige Mobilität. Dazu gehörten ein Radrennen, um humanitäre Hilfe in ein Dorf zu bringen, die Öffnung von Straßen für Fußgänger*innen zum Autofreien Tag und Workshops zum Städtebau.
Der nächste Bewerbungszyklus für die Auszeichnungen zur EMW 2023 wird kurz nach Abschluss der EUROPÄISCHENMOBILITÄTSWOCHE am 22. September 2023 eröffnet.