Die beim Umweltbundesamt angesiedelte Nationale Koordinierungsstelle der EMW in Deutschland ist – wie der Name sagt – für die Koordinierung aller Aktivitäten rund um die EMW auf nationaler Ebene, also bundesweit, zuständig. Daneben gibt es aber in ganz Deutschland weitere Netzwerke auf verschiedenen Ebenen, die die EUROPÄISCHE MOBILITÄSWOCHE zu ihrem Anliegen gemacht und in ihrer Praxis verankert haben, um nachhaltige Mobilität vor Ort zu fördern und sich für die Verkehrswende zu engagieren.
In jüngster Zeit kamen einige dieser Netzwerke aktiv auf uns zu mit der Frage, ob und wie wir eine Kooperation zusammen gestalten könnten. Auch bei uns in der Nationalen Koordinierungsstelle gab es schon länger Überlegungen dazu. Nun wollen wir gemeinsam den Prozess voranbringen.
Die Vorteile solcher Partnerschaften liegen auf der Hand! Wir alle würden von den Synergie-Effekten profitieren: Wir könnten unsere Arbeit koordinieren und effektiver gestalten, indem wir uns zum Beispiel untereinander intensiv austauschen oder gegenseitig unsere Materialien anbieten und nutzen. Und wir könnten die Bandbreite und Reichweite und damit schließlich die Wirksamkeit unserer Aktivitäten erhöhen. In dieser Win-Win-Situation ist es möglich, die Sichtbarkeit der europaweiten EMW-Kampagne weiter zu erhöhen und deren Gewicht im Rahmen der Förderung nachhaltiger Mobilität vor Ort zu stärken.
Wie ist der aktuelle Stand?
Es gab und gibt Gespräche mit mehreren Netzwerken, die auch kürzlich beim sechsten EMW-Online-Seminar zu Gast waren und sich dort präsentieren konnten:
- Das Zukunftsnetz Mobilität NRW, vertreten durch die drei Koordinierungsstellen Rhein-Ruhr, Rheinland und Westfalen-Lippe, unterstützt Kommunen dabei, mithilfe eines kommunalen Mobilitätsmanagements die Rahmenbedingungen für nachhaltige Mobilitätsentwicklung zu etablieren und konkrete Maßnahmen umzusetzen. Dazu gehört auch die EMW. Hier hilft das Zukunftsnetz Mobilität mit Workshops, Projektplänen und Aktionsideen sowie mit einer Materialsammlung, die allen Kommunen deutschlandweit offensteht und online abrufbar ist.
- Auf den ersten Blick etwas überraschend, freuen wir uns, dass der Autoclub Europa e.V. Region Baden-Württemberg gerade deutlich macht, dass der ACE inzwischen längst „mehr ist als Auto“ und alle Fahrzeuge in den Blick auf eine saubere Mobilitätszukunft nimmt. Insbesondere im Bereich der E-Mobilität will sich der ACE in die EMW einbringen und über Aktionen, online und über die Presse dafür werben, informieren und sensibilisieren.
- Ebenfalls aus Baden-Württemberg kommt die Initiative RadKULTUR des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg. Diese richtet sich mit ihren Angeboten an Kommunen, Unternehmen und Vereine, um den Radverkehr nachhaltig voranzubringen und nimmt in diesem Jahr erstmalig die Europäische Mobilitätswoche zum Anlass, gemeinsam landesweit ein Zeichen zu setzen für mehr Radverkehr, Klimaschutz und nachhaltige Mobilität. Die erste Mobilitätswoche Baden-Württemberg ist für Kommunen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Vereine, Verbände und Privatpersonen eine gute Gelegenheit, verschiedene Aktionen rund ums Radfahren vor Ort eigenständig umzusetzen. Gleichzeitig bietet sie auch Inspiration für Akteure in anderen Bundesländern.
Darüber hinaus initiierte die Allianz pro Schiene schon zu Beginn des letzten Jahres einen Austausch mit dem UBA zu der Frage, ob und wie eine Einbindung der EMW in die Tätigkeiten und Aktivitäten dieses Bündnisses für einen sicheren und umweltfreundlichen Schienenverkehr möglich wäre. Das Ergebnis: Erstmals findet am Freitag, den 16. und Samstag, den 17. September 2022 der Tag der Schiene in Kooperation mit der Europäischen Mobilitätswoche statt. Mehr als 100 Veranstaltungen deutschlandweit vor Ort und online bieten Möglichkeiten, hinter die Kulissen von Eisenbahnbetrieben zu schauen und sich über Karrieremöglichkeiten in der Branche zu informieren. Dieses Event soll zukünftig jedes Jahr – orientiert an den Zeitraum der EMW – stattfinden und so an vielen Orten in Deutschland ganz im Sinne der EMW die Schiene in den Mittelpunkt stellen und die Bahnen als umweltfreundliches Verkehrsmittel feiern.
Wie geht es jetzt weiter?
Wir haben mit den genannten Partnernetzwerken vereinbart, im ersten Schritt auf unseren Portalen im Internet gegenseitig füreinander zu werben. Auf unserer EMW-Webseite der Nationalen Koordinierungsstelle beim Umweltbundesamt wollen wir in Kürze unter unseren Angeboten die neue Kategorie „Kooperation mit Partnernetzwerken“ aufnehmen. Dort werden wir mit einem Teaser deren Profil kurz vorstellen und auf deren Webseiten verlinken.
Beim kommenden EMW-Netzwerktreffen am 10. und 11. November 2022 in Bremen werden die Partnernetzwerke die Gelegenheit haben, in einem geeigneten Rahmen erneut aktiv aufzutreten und mit den anderen Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen.
Die weitaus komplexere Frage, wie wir die auf den verschiedenen Ebenen aktiven Kommunen und anderen beteiligten Zielgruppen bei ihrem jeweiligen Engagement begleiten und Teilnahmen an Veranstaltungen koordinieren können, wird Gegenstand zukünftiger Überlegungen und Diskussionen sein.
Der Prozess ist also bereits im Gange. Zwar können wir ihn aufgrund aktueller Kapazitätsengpässe in den nächsten Monaten zunächst nur am Rande verfolgen, hoffen aber, das Thema der Vernetzung bereits ab dem Frühjahr 2023 so richtig anpacken zu können. In jedem Falle aber freuen wir uns, von weiteren Netzwerken zu erfahren und mit diesen eine gemeinsame partnerschaftliche Perspektive zu entwickeln. Lassen Sie uns miteinander daran arbeiten, neue Ressourcen und Akteurskreise für die EMW zu erschließen und all unsere Potenziale für das Anliegen der EMW und schließlich für die Förderung nachhaltiger Mobilität vor Ort zu bündeln und zu nutzen!