„Die Energiekrise ist Vielen im Alltag präsent und hat zum Umdenken angeregt. Das diesjährige Jahresthema – Energiesparen – der Europäischen Mobilitätswoche griff diese Entwicklungen auf. Kommunen aus ganz Europa zeigten vor diesem Hintergrund, wie nachhaltige Mobilität im Alltag funktionieren kann. Denn zu Fuß gehen, Radfahren oder Verkehrsmittel gemeinsam nutzen, spart Energie. Das führt zu weniger Emissionen, geringeren Kosten, höherer Lebensqualität und schont damit gleichzeitig die Umwelt. Die kreativen Aktionen in der EMW sollen verdeutlichen, wie ein nachhaltig mobiler Alltag aussehen kann, mit dem man ganz nebenbei Energie sowie Geld spart“, so Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA).
In diesem Jahr beteiligten sich In Deutschland insgesamt 188 Städte, Gemeinden und Landkreise an der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE – so viele, wie noch nie. 97 nichtkommunale Akteure wie Vereine, Hochschulen, Verkehrsverbünde und Unternehmen waren mit MOBILITYACTIONS dabei. Europaweit nutzten 3.351 Kommunen in 44 Ländern sowie 1.502 nichtkommunale Akteure in 52 Ländern die EMW, um sich für nachhaltige Mobilität vor Ort zu engagieren.
Temporäre Spielstraßen, Dankstellen für Pendler*innen, Bürgerdialoge, Kultur im Zug, Verkehrssicherheitstrainings, Umfragen, Workshops, Autofreie Tage, Aktionen zum Tag der Schiene, Stadtradeln, zu Fuß zur Schule und vieles mehr organisierten die Städte, Gemeinden und nichtkommunale Akteure vor Ort. So konnten sie nachhaltige Mobilität erlebbar machen, in den Austausch kommen und zu einem Perspektivwechsel anregen, um Optionen für eine Mobilitätswende vor Ort auszuloten.
In unserer Aktionskarte 2023 finden sich alle registrierten Aktionen und Maßnahmen aus diesem Jahr. Einige Highlights erwähnen wir hier:
- Bad Honnef nutze das EMW-Ampelquiz, gab Interviews, hielt Vorträge und führte Gesprächsrunden durch. Neben der Teilnahme am Stadtradeln und einem Pedelec- und Fahrradsicherheitstraining gab es auch eine Comedy-Aktion mit thematisch passendem Schaffner-Walking-Act am Bahnhof und einem Sketchzeichner in der S-Bahn.
- In der Gymnasialstraße in Bad Kreuznach zeigten viele beteiligten Initiativen zum Park(ing) Day, wieeine Straße grüner, hitzeresistenter und sicherer für Radfahrende gestaltet werden kann. Aus Parkplätzen wurden Plätze mit bunten Aktionen, Kinderspielen sowie Essen und Trinken, begleitet von Musik.
- Während der gesamten EMW hatten Kindergärten und Schulen in Bergheim die Möglichkeit, grüne Meilen für den Klimaschutz zu sammeln. Seniorentraining im Bus, E-Scooter-Parcours, Drogen- und Fahrradparcours, Fahrradcodierung, Aufklärungsarbeit Straßenverkehr, Fahrradsicherheitskontrolle, Pedelec-Simulator, Tipps & Tricks zum Thema Kleinstreparaturen am Fahrrad, Informationen zum Kraftraum-Shuttle und Ausprobieren eines E-Lastenfahrrad waren Angebote in der ganzen Woche.
- Bonn hat mit Bottom-Up-Aktionen Bürger*innen zur kreativen Nutzung von Straßenräumen eingeladen. Die gemeinschaftlichen Freiflächen haben Vereine, lokale Geschäfte, Nachbarschaftsinitiativen und Familien genutzt, um Talente und Ideen einzubringen. Vertreter*innen der Stadt besuchten zentrale Plätze in den Außenbezirken, um mit Bürgerinnen*Bürgern zur Mobilitätswende ins Gespräch zu kommen.
- Ein Höhepunkt der EMW in Friedrichshafen war der Park(ing) Day in der Charlottenstraße. Drei Parkplätze wurden in eine Sitzecke und Aktionsfläche umgestaltet, um die freigewordene Fläche anders zu erleben. Neben dem bunten Treiben stand auch der Austausch mit teilnehmenden Standbetreibern, die sich mit umweltfreundlicher Mobilität beschäftigen, im Mittelpunkt.
- „Ampelmacarons“ mit spätsommerlicher Füllung bot Görlitz in der EMW an. Mit der Prämierung des skurrilsten Fahrrads, einer Fahrradversteigerung und einem familienfreundlichen Fahrradkorso wurde der Autofreie Sonntag gestaltet. „Schmücke die Lücke“ war ein Fotowettbewerb für den am schönsten gestalteten Parkplatz.
- Das beliebte EMW-Pendlerfrühstück als Dankeschön für die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel stand im Kreis Viersen an verschiedenen Standorten auf dem Programm. Darüber hinaus gab es eine Kunstaktion von der Verkehrsgesellschaft des Kreises Viersen sowie der Städte Willich und Nettetal, bei der ausgewählte Haltestellen in Zusammenarbeit mit dem Künstler Danny Janke sowie Schulkindern in lebendige Kunstwerke verwandelt worden sind.
- Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist mit einem Autofreien Tag in die diesjährige EMW gestartet. Mit dem elektrischen Geländerollstuhl konnten Menschen mit Bewegungseinschränkungen durch die Alpen fahren. Das EMW-Ampelquiz war nur eine von vielen Aktionen: Auch Stempel-Ralley, Active Challange, Wanderungen, KidicalMass und Bürgerdialoge bereicherten die bunte EMW vor Ort.
- Lüchow-Dannenberg führte ein Mobilitätsexperiment durch: Eine Familie war Autofrei im Landkreis unterwegs und durfte alle klimafreundlichen Mobilitätsangebote kostenlos nutzen , um dann über die Erfahrungen zu berichten. Zum Auftakt der EMW gab es den Tag des verrückten Fahrrads und zum Abschluss die Zukunftswerkstatt.
- Auch in diesem Jahr war Magdeburg mit einem sehr vielfältigen Programm dabei. Unter dem Motto „Mobilität zum Anfassen“ bot die Stadt an mehreren Schauplätzen Informationen und Wissenswertes rund um die Themen Mobilität und Nachhaltigkeit an. Höhepunkte waren u.a. das Projekt UmweltBike mit Ausstellung und Energieradeln, die Fahrraddemo und Tour über den Magdeburger Ring, das Mobilitätstraining für Menschen, die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, sowie eine Filmaufführung von „Together we cycle“.
- Unser Edgar war während der EMW zu Besuch in Neunkirchen und schaute sich gemeinsam mit den Grundschülern*Grundschülerinnen das Musical „Abgeschnallt“ im Theater Till an. Ein Retro-Bus mit mehreren Künstlerinnen*Künstlern an Bord machte Station bei der von vielen Radfahrenden und Wandernden frequentierten Waldgaststätte „Zum Steimel“.
- Oelde erstattete nicht nur zehn Deutschland-Tickets und stellte einen kostenlosen Bürgerbus zwischen Oelde und Beelen zur Verfügung, sondern bot an einem Tag auch einen kostenlosten Lastenradverleih an. In der Stadtbibliothek wurden während der EMW Tische mit Materialien rund um das Thema Mobilität aufgebaut. Grundschüler*innen, die mit dem Fahrrad, Roller oder zu Fuß unterwegs waren, erhielten täglich einen Stempel ins Wegetagebuch.
- Neben vielen permanenten Maßnahmen wurden in Rheine die Gewinner*innen der Aktion Stadtradeln prämiert. Ein Fußverkehrs-Check, eine Radtour, die Vorstellung der Lastenradinitiative und die Mobilitätskonferenz rundeten das Programm ab.
- Die Gemeinde Schalksmühle startete mit einer Auftaktveranstaltung in die EMW. Mit kleinen Konzerten und Märchenstunden wurden Busse zu Orten der Kultur. Außerdem gab es ein Rollator-Training, bei dem auch Mobilitätshilfen vorgestellt wurden. Neben der Aktion „Zu Fuß zur Schule“ malten Vorschulkinder die ganze Woche das Verkehrszeichen VZ 325 (Verkehrsberuhigter Bereich) auf die Straßen der Gemeinde.
- In Siegburg haben Jugendliche ihre Visionen der Mobilität der Zukunft auf Beton gebracht. Gesprayt wurden neben E-Bikes, auch Schwebebahnen, fliegende Autos, eine Rakete und Ufos.
- In Winnenden stand die diesjährige EMW unter dem Motto „Mobilität hat viele Gesichter“. Neben der Aktion „Freie Gehwege“ lag ein Fokus auf der Mobilität von Seniorinnen* Zum Abschluss lud die EMW im Rahmen eines Stadtspaziergangs aus der Position der Blinden bzw. Sehbehinderten oder Rollstuhlfahrer*innen zum Perspektivwechsel ein.
- Xanten nahm in diesem Jahr zum ersten Mal an der EMW teil und sperrte zum Autofreien Schultag die Zufahrtsstraßen zu Schulen und Kindergärten an fünf Standorten. Die gesperrten Straßen wurden mit verschiedenen Aktionen von Schülerinnen*Schülern
Die Programme aller registrierten Kommunen sowie MOBILITYACTIONS deutschland-, europa- und weltweit finden sich auf der offiziellen Seite der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE.
Wir sind beeindruckt, mit wie viel Engagement und Kreativität die EMW 2023 aktiv gestaltet wurde und freuen uns schon auf einen gemeinsamen Austausch und die Premiere unseres EMW-Films zu unserem Netzwerktreffen am 9. und 10. November 2023 in Chemnitz.