Verhaltenssteuerung im digitalen Zeitalter
Durch digitale Technologien und Geschäftsmodelle lassen sich (Nutzer-)Daten im großen Maßstab sammeln und analysieren.
Durch digitale Technologien und Geschäftsmodelle lassen sich (Nutzer-)Daten im großen Maßstab sammeln und analysieren.
Verhaltenssteuerung im digitalen Zeitalter fußt auf der Sammlung und Auswertung großer Datenmengen. Weltweit steigt die Anzahl der durch Internetnutzung erzeugten Daten. Neben der zunehmenden Internetnutzung werden analysierbare Daten auch auf vielfältige andere Weise erzeugt: Durch ambiente Sensorik in der Umgebung, durch am Körper getragene Sensorik und aus anderen Datenquellen (z. B. Finanzdaten, Gesundheitsdaten etc.) entstehen Datenbestände, deren Strukturierung, Zusammenführung, Analyse und Interpretation mit der Zunahme an Datenverarbeitungskapazitäten immer besser nutzbar werden.
Verhaltenssteuerung kann einerseits von Unternehmen mit dem Ziel der Gewinnmaximierung (etwa durch Beeinflussung von Konsumentscheidungen), andererseits aber auch von politischen Institutionen zur Herbeiführung von erwünschtem (z. B. gemeinwohlorientiertem) oder Vermeidung von unerwünschtem Verhalten eingesetzt werden.
Gesellschaftliche Diskurse entfalten sich an der Schnittstelle zwischen marktwirtschaftlich orientierten Unternehmen und politischen Regulierungsbestrebungen. Vor allem der souveräne Umgang mit persönlichen Daten (Datensouveränität) wird dabei als Ansatz diskutiert, der bereits Teil der Systementwicklung (privacy by design) sein sollte.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass in Bezug auf Informations- und Meinungsbildung die umweltförderlichen Wirkungen der Digitalisierung (z. B. zur verständlichen und zielgruppengerechten Kommunikation von komplexen Umweltinformationen) verstärkt genutzt werden sollten. Den möglichen Risiken, wie den sogenannten Filterblasen- oder Echokammer-Phänomenen, kann vor allem durch Verbesserung der Medienkompetenz auf Seiten der Verbraucher entgegengewirkt werden.
Die Nutzung von Big Data und Nudging für Umweltzwecke sollte geprüft werden – zu ihren Möglichkeiten sowie Risiken sollten Erfahrungen aus anderen Ländern herangezogen werden.
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