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Materialspezifizierung
Topfkonservierungsmittel sind Biozidprodukte, die dem Schutz von Fertigerzeugnissen in Behältern, wie Farben und Lacken vor mikrobieller Schädigung dienen. So verlängern sie deren Haltbarkeit. Topfkonservierer kommen nicht in Lebens- oder Futtermitteln zum Einsatz.
Topfkonservierungsmittel sind praktisch ausschließlich der industriellen Anwendung vorbehalten. Die damit behandelten, konservierten Endprodukte werden sowohl von privaten Verbrauchern oder beruflichen Verwendern (z. B. Malerbetriebe) als auch im industriellen Maßstab, etwa bei der Fahrzeuglackierung, eingesetzt.
Typische Wirkstoffe
Typische Wirkstoffe sind Isothiazolinone oder Formaldehyd-Abspalter. Auch Bronopol und quaternäre Ammoniumverbindungen finden häufig Verwendung. In Wasch- und Reinigungsmitteln werden neben den Isothiazolinonen teilweise noch Glutaraldehyd und Benzoesäure als Konservierungsmittel verwendet, in Farben und Lacken werden größtenteils Isothiazolinone und zusätzlich Bronopol als Gebindekonservierungsmittel eingesetzt.
Gesetzliche Einschränkungen
Nach der CLP-Verordnung sind Gemische, die Isothiazolinone ab einer bestimmten Konzentration enthalten, mit dem Gefahrenhinweis "Kann allergische Hautreaktionen verursachen" zu kennzeichnen. Für den am weitest verbreiteten bioziden Wirkstoff 1,2-Benzisothiazol-3(2H)-on liegt diese Konzentrationsgrenze bei 500 ppm (entspricht 0,05 %). Nur bei dem Isothiazolinon „CIT/MIT1)“ besteht bereits ab einer Konzentration von 15 ppm eine Pflicht zur Kennzeichnung. Für den Stoff „MIT2)“ wird die Kennzeichnung bei demselben Schwellenwert verpflichtend, allerdings erst ab dem 1. Mai 2020.
Auch für Formaldehyd gilt wegen der hautsensibilisierenden Wirkung eine spezifische Konzentrationsgrenze in Gemischen: ab einer Konzentration von 0,2% sind diese zu kennzeichnen.
1) Reaktionsgemisch aus: 5-Chlor-2-methyl-4-isothiazolin-3-on [EG-Nr. 247-500-7] und 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on [EG-Nr. 220-239-6] (3:1)
2) 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on
Stand der Technik
Aus anwendungstechnischen Gründen, z. B. um die praktischen Anforderungen in jedem Einsatzfall optimal erfüllen zu können, wurden und werden Biozidprodukte entwickelt, die Kombinationen von Konservierungsmittelwirkstoffen enthalten. Ziel dabei ist es, die Konzentrationen der einzelnen Bestandteile zu minimieren, um insbesondere das Sensibilisierungspotenzial des Biozidproduktes so weit als möglich zu reduzieren.