Hintergrund und Ziele
Am 17. Dezember 2008 hat das Bundeskabinett die Deutsche Anpassungsstrategie (DAS) an den Klimawandel beschlossen. Sie schafft einen Rahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland. Die DAS stellt vorrangig den Beitrag des Bundes dar und bietet auf diese Weise eine Orientierung für andere Akteure. Die Strategie legt den Grundstein für einen mittelfristigen Prozess, in dem schrittweise mit den Bundesländern und anderen gesellschaftlichen Gruppen die Risiken des Klimawandels bewertet, der mögliche Handlungsbedarf benannt, die entsprechenden Ziele definiert sowie mögliche Anpassungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden sollen.
Im Umweltbundesamt (UBA) wird zur Unterstützung der Weiterentwicklung und Umsetzung der DAS ein umfassendes Anpassungsinstrumentarium ausgearbeitet. Hierzu gehört u.a. die Entwicklung fachlicher Vorschläge für ein Indikatorensystem zur Anpassung.
Das Indikatorensystem zur DAS und der indikatorengestützte Bericht zur Anpassung werden in einem mehrstufigen Verfahren entwickelt. UBA/KomPass hat für diesen Prozess im Auftrag des BMU die Federführung übernommen. Ein Beratungsprojekt mit dem Titel "Erstellung eines Indikatorenkonzepts für die Deutsche Anpassungsstrategie" (Laufzeit: Dezember 2008 bis Ende März 2010) hat die Indikatorenarbeit grundsätzlich strukturiert, erste Indikatorenvorschläge zur Beschreibung von Klimawirkungen und Anpassungsmaßnahmen ausgearbeitet und eine Struktur für den Indikatorenbericht vorgeschlagen. In einem sich an das Beratungsprojekt anschließende F+E-Vorhaben (Laufzeit Juni 2010 bis Juli 2011) wurden die Indikatorenvorschläge für alle DAS-Handlungsfelder weiter konsolidiert und erste Teile eines Indikatorenberichts entwickelt. Die Arbeiten wurden in einem auf den Vorarbeiten aufbauenden Vorhaben (Laufzeit September 2011 – Januar 2014) weiter geführt.
Es ist vorgesehen, dass der erste Monitoringbericht zur DAS im Jahr 2015 veröffentlicht wird. Damit soll erstmals in kompakter Form dargestellt werden, welche Veränderungen durch den Klimawandel in den verschiedenen natürlichen und gesellschaftlichen Systemen bereits messbar sind. Der Monitoringbericht gibt einen Überblick über die Betroffenheit durch Auswirkungen des Klimawandels und über die in den jeweiligen Bereichen bereits initiierten Anpassungsprozesse und bezieht sich dabei eng auf die Handlungsfelder und Querschnittsthemen der DAS. Es ist vorgesehen, dass Indikatorensystem im Prozess der Fortschreibung zu überprüfen und weiter zu entwickeln.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
kein Bezug zu einem speziellen Klimaszenario
kein einheitlicher Zeithorizont für die Indikatoren festgelegt
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Es werden Indikatoren (Impact- und Response-Indikatoren) zur Berichterstattung über Klimafolgen für alle 15 Sektoren der deutschen Anpassungsstrategie entwickelt. Hinzu kommen Indikatoren die den Umsetzungsprozess von DAS und Aktionsplan Anpassung (APA) abbilden.
Bei der Entwicklung des DAS-Indikatorensystems wurden Ursache-Wirkungsbeziehungen intensiv diskutiert. Mit den Indikatoren zur DAS werden Themen dargestellt, für die wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hindeuten, dass mit Veränderungen im Zuge des Klimawandels zu rechnen ist.
Schritt 5: Monitoring und Evaluation
Künftig soll regelmäßig über Klimawandelfolgen und begonnene Anpassungsaktivitäten in Deutschland berichtet werden. Die Grundlage für diesen Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) bilden 102 Indikatoren, die am 4. Juli 2014 von der Interministeriellen Arbeitsgruppe Anpassung (IMA) als Indikatorensystem zur DAS beschlossen wurden.
Für die Berichterstattung zum Fortschritt in der Klimaanpassung werden Indikatoren entwickelt, wobei auch folgende Anpassungsmaßnahmen berücksichtigt:
1. bereits ergriffene, bewusste und öffentlich gesteuerte Maßnahmen (wie z. B. Maßnahmen des Waldumbaus, der Information der Bevölkerung wie Hitzewarn- oder Polleninformationsdienst). Dabei kann es sich auch um Maßnahmen handeln, die ursprünglich nicht mit dem Ziel der Anpassung an Klimaänderungen eingeleitet wurden oder auch heute nicht primär zu diesem Zwecke umgesetzt werden;
2. bereits ergriffene autonome Anpassungsmaßnahmen, die keiner öffentlichen Steuerung zur Umsetzung bedürfen (wie z. B. die Verschiebung von Aussaat- und Ernteterminen in der Landwirtschaft).
Die Indikatoren zur DAS müssen:
- einen möglichst engen Bezug zum Thema Klimawirkungen und Anpassung haben und wissenschaftlich akzeptiert sein,
- sowohl die Ursache-Wirkungsbezüge als auch die Zusammenhänge zu ergriffenen Anpassungsmaßnahmen deutlich machen,
- umsetzbar sein, d.h. sich auf der Grundlage verfügbarer Daten berechnen lassen,
- das Wissen aller Ressorts bündeln und im Überblick darstellen,
- Bezüge zu anderen Indikatorensystemen herstellen,
- Anknüpfungspunkte an die Berichterstattung auf EU- und Länderebene ermöglichen.
Eine Abstimmung mit den Indikatorensystemen zur Nachhaltigkeit und Biodiversität ist vorgesehen.
Wer war oder ist beteiligt?
Umweltbundesamt
Bosch & Partner GmbH
HNE Eberswalde; UBA: KomPass
Umweltbundesamt
Wörlitzer Platz 1
D-06844 Dessau-Roßlau