Taubenzecken

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Zecken gehören zu den Spinnentieren und haben im Gegensatz zu Insekten acht Beine, mit Ausnahme des ersten Larvenstadiums, das nur sechs Beine besitzt.
Taubenzecken (Argas spec.) gehören zu den Lederzecken. Diese zeichnen sich durch das Fehlen eines Rückenschilds, wie es die Schildzecken haben, aus. Taubenzecken sind Ektoparasiten, die sich vom Blut ihrer Wirtstiere (Tauben, aber auch andere Vogelarten) ernähren. Sie haben eine ovale Körperform, vier Beinpaare und sind zwischen 4 und 10 mm lang. Die Entwicklung vom Ei zum ausgewachsenen (adulten) Tier verläuft über ein Larvenstadium mit sechs Beinen und in der Regel über mehrere Nymphenstadien. Nymphen besitzen, wie die erwachsenen Tiere, vier Beinpaare. Vor jeder Häutung müssen die Tiere Blut saugen. Der eiförmige Körper ist im hungrigen Zustand abgeplattet, während er nach einer Blutmahlzeit deutlich angeschwollen und mehrere Millimeter dick ist.
Taubenzecken kommen häufig in den Brutplätzen von Straßentauben vor, die auch in Gebäuden, zum Beispiel auf Dachböden, zu finden sind. Wird den Tauben, zum Beispiel durch bauliche Maßnahmen, der Zugang zu ihren Brutplätzen versperrt, können Taubenzecken auf der Suche nach alternativen Wirten auch in Wohnungen einwandern. Sie verstecken sich tagsüber zum Beispiel in Ritzen, Spalten oder hinter losen Tapeten und kommen nachts aus ihren Verstecken, um Blut bei ihren Wirten zu saugen.
Die erwachsenen Taubenzecken und die Nymphen saugen zwischen 20 und 60 Minuten, wohingegen die Larven bis zu elf Tage am Wirt verbleiben und Blut saugen. Zwischen den Blutaufnahmen liegen monatelange Hungerperioden, sodass die Tiere auch die Wintermonate überdauern können, ohne ihre Verstecke verlassen zu müssen. Taubenzecken sind äußerst widerstandsfähig sowohl gegen hohe als auch gegen niedrige Temperaturen und können im Extremfall jahrelang hungern.
Fehlt der Hauptwirt, können Taubenzecken auch an Menschen Blut saugen. Stiche können allergische Reaktionen und Hautreizungen verursachen. Da die Tiere nur nachts auf Nahrungssuche gehen, können Stichstellen häufig am folgenden Morgen gefunden werden. Eine Übertragung von Krankheitserregern auf den Menschen ist bisher nicht bekannt.
Dachböden, auf denen Tauben nisten beziehungsweise innerhalb der letzten zehn Jahre genistet haben, sollten grundsätzlich vor dem Um- oder Ausbau auf Taubenzeckenbefall hin kontrolliert werden. Die Bekämpfung eines Taubenzecken-Vorkommens muss Profis, in der Regel Firmen für Schädlingsbekämpfung, überlassen werden, da die Lokalisierung von Verstecken und Bekämpfung der Taubenzecken aufwendig und schwierig ist.