Messingkäfer

Messingkäferzum Vergrößern anklicken
Messingkäfer
Quelle: UBA

Inhaltsverzeichnis

 

Aussehen und Vorkommen

Messingkäfer sind weltweit verbreitet. Die dichte, messingglänzende Behaarung der ausgewachsenen Käfer ist der Namensgeber der zur Familie der Diebkäfer (Ptinidae) gehörenden Art. Der Kleine Messingkäfer (Tipnus unicolor) findet sich als Kulturfolger in Scheunen, Ställen und ähnlichem, wo er von Strohabfällen lebt.

Die flugunfähigen Käfer sind zwischen 2,4 und 4,7 mm lang, besitzen eine spinnenartige Erscheinung mit langen Beinen, deren Schenkel keulenartig verdickt sind. Die spinnfähigen Larven sind bis zu 7,5 mm lang, weißgelblich gefärbt mit einer braungelben Kopfkapsel. Am Kopf sind beidseitig je ein roter Längsstrich erkennbar. An der Bauchseite befinden sich drei Brustbeinpaare und eine feine rotbraune Behaarung.

Messingkäfer sind lichtscheu und feuchtigkeitsliebend. Deshalb sind sie nachts aktiv. Die geschlechtsreifen Tiere (Imagines) können länger als 8 Monate leben und bis zu zwei Monate ohne Nahrungsaufnahme auskommen. Bei günstigen Temperaturen werden insgesamt 100 bis 150, zuerst weiße, später gelbliche, 0,7-1 mm große, mit einem klebrigen Sekret überzogene Eier vom Weibchen im Zeitraum von mehreren Monaten an eine Unterlage abgelegt. Nach ungefähr 14 Tagen schlüpfen die Junglarven, die sich dann in den nächsten 4 bis 8 Monaten bis zu dreimal häuten. Die Larven wandeln sich in einem gesponnenen Kokon zum fertigen Käfer um. Bei günstigen Temperaturen um 25° C und einer relativen Luftfeuchtigkeit um 70 Prozent dauert die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer etwa 70 Tage, bei 20° C ungefähr sieben Monate. In gut geheizten Räumen können sich zwei Generationen pro Jahr entwickeln.

 

Schadpotential

Messingkäfer sind Vorrats- und Materialschädlinge. Sie besitzen ein breites Nahrungsspektrum, das pflanzliche und tierischen Materialien umfasst. Befallen werden unter anderem Getreide und Getreideprodukte, Heu, Stroh, Samen, Häute, Felle, Leder, Wollwaren, Kot, tote Insekten und anderes Aas. Bei günstigen Bedingungen können sich große Befallsdichten entwickeln. Man findet ihn vor allem in alten Häusern, landwirtschaftlichen Anwesen, auch in Brauereien und Mälzereien.

Messingkäfer sind Hygieneschädlinge, da sie die Lebensmittel mit zum Beispiel Kot verunreinigen und ungenießbar machen. Befallene Vorräte werden ungenießbar und sollten entsorgt werden.

Weitere Informationen zum Thema Vorratsschutz finden Sie hier: Vorratsschädlingen keine Chance geben

 

Vorbeugen, Abwehren und Bekämpfen

Vorsorgemaßnahmen wie Entziehung der Nahrungsgrundlage und von Versteckmöglichkeiten sind sehr wichtig. Alle befallenen Vorräte und andere Materialien müssen in allen Räumen (vom Keller bis zum Dachboden) beseitigt und ordnungsgemäß entsorgt werden. Das Säubern von Wohnung, Dachböden und ehemaligen Lagerräumen von Heu, Futter oder ähnlichem sollte regelmäßig erfolgen. Ritzen in Fußböden (speziell bei Holzdielen) und andere Versteckmöglichkeiten sind ebenfalls zu säubern und anschließend zu versiegeln.

Zur biologischen Bekämpfung ist unter anderem die Lagererzwespe Lariophagus distinguendus geeignet. Diese Nützlinge töten die Larven der Kugelkäfer und ähnlicher Käfer ab. Da sie kleiner sind als die Käfer, gelangen die Lagererzwespen durch alle Öffnungen in die Hohlräume hinein, durch die die Käfer in die Wohnräume gelangen. Die Lagererzwespen erkennen die Käferlarven über mehrere Meter hinweg am Geruch.

Liegt ein Massenauftreten der Käfer vor, sollte eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma mit der Bekämpfung beauftragt werden. Auch die biologische Bekämpfung sollte am besten nur mit professioneller Hilfe unternommen werden.

Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 Biozid-Portal  Hygieneschädling  Materialschädling  Vorratsschädling  Vorratsschutz