Kriebelmücken

eine Kriebelmücke sitzt auf menschlicher Hautzum Vergrößern anklicken
Kribelmücke
Quelle: Stephen Waycott / Getty Images

Inhaltsverzeichnis

 

Aussehen und Vorkommen

Die Familie der Kriebelmücken (Simuliidae) sind weltweit verbreitet. In Deutschland sind etwa 57 Arten bekannt.

Die erwachsenen (adulten) Mücken sind klein (zwischen 2 und 6 mm) und grau-schwarz gefärbt. Sie kommen in der Nähe von Fließgewässern vor, da ihre Larven und Puppen sich ausschließlich in Fließgewässern entwickeln. Die wurmförmigen Larven, von denen es 6 bis 7 Stadien bis zur Verpuppung gibt, übernehmen dabei wichtige ökologische Aufgaben im Gewässer. Sie filtrieren Wasser und ernähren sich von Detritus und verschiedenen Mikroorganismen, zum Beispiel von Bakterien und Phytoplankton. Aus der Puppe schlüpft die adulte Mücke, die sich häufig in der Nähe ihrer Schlupfgewässer zu Schwärmen zusammenfinden, auf der Suche nach einem Partner für die Paarung.

Weibliche Kriebelmücken benötigen für die Reifung der Eier eine Blutmahlzeit, die sie bei Vögeln, Säugetieren und dem Menschen aufnehmen. Mit den klingen- beziehungsweise sägeartigen Stechborsten verletzen (beißen) die Weibchen die Haut und lecken das austretende Blut auf. Dabei wird zum einen ein Sekret in die Wunde abgegeben, das die Blutgerinnung hemmt. Zum anderen können Keime, die an den Mücken anhaften, in die Wunde eingebracht werden.

 

Schadpotential

In unseren Breiten sind Kriebelmücken Lästlinge. Sie sind zwar dazu in der Lage, beim Beißen auch Erreger von Infektionskrankheiten zu übertragen, dies betrifft aber keine in Deutschland relevanten Erreger. Trotzdem kann der Biss der Kriebelmücke sehr unangenehme Symptome hervorrufen. Lokal kommt es an der Stichstelle zu Schwellungen, Rötungen und Juckreiz bis hin zu allergischen Reaktionen. Gerade bei mehreren Stichen können aber auch Kreislauf- und Atemsystembeschwerden auftreten. Weidetiere können, wenn sie massiv gebissen werden, eine sogenannte Simuliotoxikose ausbilden, die zu einer Blutvergiftung und einem anaphylaktischen Schock führen kann.

Bedingt durch das Massenauftreten und das teils sehr aggressive Anfliegen und Beißverhalten kann es lokal (besonders in der Nähe von Fließgewässern) zu erheblichen Belästigungen und Auswirkungen auf Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und Viehhaltung geben. In Gebäuden und geschlossenen Stallungen treten Kriebelmücken jedoch nicht auf.

 

Vorbeugen, Abwehren und Bekämpfen

Kriebelmücken beißen bevorzugt am Rand von Kleidung (zum Beispiel am Ärmel oder Hosenbein), am Hals und Ausschnitt sowie am Haaransatz. Deshalb empfiehlt es sich vorbeugend geschlossene und enganliegende Kleidung, eine Kopfbedeckung und geschlossene Schuhe zu tragen. Da Kriebelmücken tagaktiv sind, können Aktivitäten in Gebieten mit sehr hohem Vorkommen in die Morgen – oder Abendstunden verlegt werden.

Zur Vorbeugung können auch Repellentien (Produkte zur Abschreckung) gegen Kriebelmücken auf der Haut oder Kleidungsstücken angewandt werden. Diese Mittel enthalten Stoffe, die eine abstoßende Wirkung haben und führen dazu, dass Kriebelmücken einen Wirt nicht attraktiv finden.

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