Neubau Messstationsgebäude Schauinsland
Das Stationsgebäude der UBA-Luftmessstelle Schauinsland im Schwarzwald ist marode und kann wegen der schlechten Bausubstanz nicht saniert werden. Deshalb ist ein Neubau erforderlich.
Das Stationsgebäude der UBA-Luftmessstelle Schauinsland im Schwarzwald ist marode und kann wegen der schlechten Bausubstanz nicht saniert werden. Deshalb ist ein Neubau erforderlich.
Die UBA-Luft-Messstation Schauinsland liegt auf dem gleichnamigen Berg im südlichen Schwarzwald etwa 10 Kilometer südöstlich von Freiburg. Die Station dient der Beobachtung und Überwachung der Luft im Rahmen nationaler und internationaler Luftreinhalteabkommen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Erfassung langfristiger Entwicklungen. Für Kohlenstoffdioxid existiert am Schauinsland die längste Messreihe Europas (1972 bis heute).
Notwendige energetische Sanierungsmaßnahmen an Dach, Fassade und der Infrastruktur sind leider wegen der schlechten Bausubstanz und der deshalb nicht ausreichenden statischen Voraussetzungen nicht realisierbar. Kurz: Die Baracke ist abgängig und nicht zu retten.
Aufgrund der besonderen Lage der Neubaufläche im naturgeschützten Außenbereich war die harmonische Einbindung eines schlichten Baukörpers in das leicht abfallende Wiesengelände Leitmotiv bei der Entwurfsplanung.
Der Neubau wurde auf der Fläche des vorhandenen Messfeldes vorgesehen, das Bestandsgebäude wird nach Fertigstellung des Neubaus zurückgebaut. Hier entsteht auf einer Teilfläche dann das neue Messfeld. Die verbleibenden Restflächen werden renaturiert.
Der Realisierungsentwurf der ArGe Architekten zeigt ein kompaktes, unterkellertes Holzgebäude mit Erd- und Obergeschoss. Der Baukörper erhält ein Satteldach mit unterschiedlichen Dachneigungen. Diese asymmetrische Bauweise erlaubt im Obergeschoss die Unterbringung von Büroräumen neben einem Dacheinschnitt welcher den direkten Zugang zu der integrierten Messplattform ermöglicht.
Es wird ein unterkellertes, zweigeschossiges Gebäude mit einer Nutzfläche von 503 Quadratmetern errichtet werden. In dem Gebäude werden Labor- und Messeräume sowie Büro- und Funktionsräume untergebracht werden. Im Außenbereich wird dazugehörend das Messfeld neu installiert.
Das Gebäude wird barrierefrei, mit umweltverträglichen und möglichst zu einem großen Umfang nachwachsenden Baustoffen, errichtet. Bei der Materialwahl wird nicht nur auf die Anschaffungs-, sondern auf die gesamten Lebenszykluskosten geachtet. Für das fertige Bauwerk wird das Gütesiegel Silber des Bewertungssystems für Nachhaltiges Bauen (BNB) angestrebt. Der Betrieb soll treibhausgasneutral unter Nutzung erneuerbarer Energien erfolgen.
Wegen der besonderen Witterungsbedingungen auf dem Schauinsland sind Bauaktivitäten im Außenbereich nicht ganzjährig möglich. Vor dem Winter muss die Baustelle präpariert und der Rohbau muss dicht verschlossen werden.
Auch beim Aushub der Baugrube und der Löschwasserentnahmestelle gab es eine Besonderheit: Da im Felsen gearbeitet werden musste, wurde ein Geologe zur Baumaßnahme hinzugezogen, der bei der Ausführung der Bauwerksgründung unterstützte. So erfolgt unter anderem die vollumfängliche Wiederverwertung des beim Anlegen der Baugrube gewonnenen Felsmaterials (Gneis), das nach örtlichem Brechen und Zerkleinern für die Auskofferung zur elastischen Bettung der Fundamentbodenplatte verwendet wurde.