Kräuterdieb

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Kräuterdieb
Quelle: Joseph Berger / Bugwood.org

Inhaltsverzeichnis

 

Alternative Bekämpfungsmaßnahmen

Befallene Lebensmittel müssen weggeworfen werden. Alle Schränke sind regelmäßig zu säubern. Am besten sind dicht verschließbare Behälter zu verwenden. Neu gekaufte Verpackungen müssen gründlich geprüft werden. Ein trockenes ⁠Klima⁠ mit geringer Luftfeuchtigkeit wirkt präventiv.

Link zu
https://www.umweltbundesamt.de/diebkaefer

 

Aussehen

Der Kräuterdieb ist etwa 2 bis max. 5 Millimeter groß und oval, wobei das Männchen schmaler ist als das stärker gewölbte Weibchen. Sie haben beide lange Fühler und auch lange Beine. Sie sind braun in unterschiedlichen Färbungen. Auf den Flügeldecken sind Einkerbungen und weiße Flecken sowie viele helle Härchen.

Die Männchen können fliegen, die Weibchen nicht.

Die Larven sind gelbweiß und gelblich behaart. Sie ähneln den Engerlingen des Maikäfers.

 

Lebensraum / Vorkommen

Durch den weltweiten Handel wird auch der Kräuterdieb weltweit verbreitet. Er ist besonders in Vorratslagern, in der Natur in Vogelnestern und verrottetem Holz zu finden.

 

Verhalten

Der Kräuterdieb ist ein Käfer aus der (Unter-)Familie der Diebskäfer (Ptinidae).

Der nachtaktive Käfer kann ziemlich schnell laufen. Wenn er überrascht wird, stellt er sich tot. Der Käfer sucht die verschiedensten Nahrungsmittel auf, um seine Eier darin abzulegen. Die Larven bohren sich in die Materialien, auch in Verpackungen von Lebensmitteln, wobei sie große Schäden anrichten können.

 

Ernährung / Wachstumsbedingungen

Der Kräuterdieb ernährt sich von trockenen organischen Materialien (Getreide /-produkte, Kräuter und Gewürze, Kakao, Sämereien, Tierfutter, Geräuchertes, Tabak, Leder und Pelze). Er findet optimale Bedingungen bei einer Wärme von 21 bis 23 oC und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 70 bis 75 %. Die Larven können sich ab einer Temperatur von ca. 10 oC entwickeln. Der Käfer lebt etwa neun Monate und ist nicht sehr kälteempfindlich. Er kann auch eine Zeit lang Minustemperaturen bis ca. -5 °C aushalten.

 

Fortpflanzung

Der weibliche Käfer legt zwischen Oktober und Juni etwa 40 Eier im vorgefundenen Nahrungsmaterial ab. Die geschlüpften Larven häuten sich vier- bis sechsmal, bis sie sich im August verpuppen. Den festen Kokon stellen sie aus den verklebten Bestandteilen ihrer Nahrung her.

Die gesamte Entwicklung verläuft je nach Umweltbedingungen innerhalb von 3-4 Monaten bzw. in 10-14 Monaten. Bei kaltem ⁠Wetter⁠ legen die Larven eine Ruhepause ein, die bis zu 60 Tage dauern kann.

 

Gesundheitsrisiken für den Menschen

Der Diebkäfer ist ein Vorrats- und Materialschädling. Verunreinigte Lebensmittel stellen ein gesundheitliches Risiko dar und sind für den Verzehr nicht mehr geeignet.

 

Typische Schäden

Die durch die Spinnfäden der Larven und ihrer Ausscheidungen verunreinigten Lebensmittel sind deutlich zu erkennen. Die verklebten Substanzen ähneln einem Mottenbefall.

Als Materialschädling gefürchtet ist der Kräuterdieb in Museen, wo er durch den Fraß der Larven in Herbarien, Tierpräparaten und alten Büchern und Stoffen wertvolle Museumsgegenstände beschädigen oder vernichten kann.

 

Gefahrenabschätzung

In Vorratslagern kann der Käfer Schäden anrichten, weil die Larven die Lebensmittel durch ihre Ausscheidungen verunreinigen. In Privathaushalte werden die Tiere meist durch befallene Verpackungen eingeschleppt.

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