Bücher- und Staubläuse

kleine, barune Läuse in einem Glas mit Mehlzum Vergrößern anklicken
Bücher- oder Staubläuse können in großer Anzahl in Mehl auftreten
Quelle: Nancy Ludwig / UBA

Inhaltsverzeichnis

 

Aussehen und Vorkommen

Bekannte Vertreter der Ordnung Psocoptera sind Staubläuse (Trogium pulsatorium und Lepinotus patruelis) und die Bücherlaus (Liposcelis bostrychophila). In der Natur sind sie zum Beispiel auf trockenen Blättern und unter Rinde zu finden. Sie ernähren sich von Pilzrasen, Hefen und anderen organischen Materialien pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Bücher- und Staubläuse bevorzugen warme und feuchte Bedingungen, optimal ist eine Raumtemperatur von 25°C und eine Luftfeuchte um die 75 %. Die Tiere scheuen Licht und bevorzugen daher dunkle Bereiche.

Die Bücherlaus ist nur zwischen 1 mm und 1,5 mm lang und bräunlich gefärbt. Der Körper ist länglich-oval und flügellos. Nach der Eiablage, welche bevorzugt in Spalten oder auf staubige Oberflächen erfolgt, entwickeln sich Bücherläuse über vier Nymphenstadien zum erwachsenen Tier.

 

Schadpotential

Während Staub- und Bücherläuse in der Natur wichtige Aufgaben übernehmen und am Abbau organischer Substanz beteiligt sind, sind sie auch als Lästlinge beziehungsweise in einigen Fällen als Schädlinge bekannt. Ein Befall mit Staub- oder Bücherläusen zeigt generell eine zu hohe Luftfeuchte an.

Bücherläuse können auf Polstermöbeln oder in Kellern und Küchen auftreten. Eine Verschleppung ist über befallene Verpackungsmaterialien, Paletten und Vorräte möglich. Besonders gern halten sie sich in Mehl und anderen Getreideprodukten, aber auch an Büchern, auf. Eine Gesundheitsgefährdung geht von einem Befall beziehungsweise vom Verzehr befallener Lebensmittel nicht aus. Bei einigen Menschen können Häutungsreste, Kot und abgestorbene Tiere aber, ähnlich wie bei Hausstaubmilben, Allergien auslösen.

Bücher- und Staubläuse können auch in Museen Schäden verursachen. So können sie sich von Klebern oder Pasten organischen Ursprungs ernähren, die zum Einbinden von Büchern verwendet wurden. Auch Herbarien und Insektensammlungen können befallen werden.

 

Vorbeugen, Abwehren und Bekämpfen

Wie bereits erwähnt, benötigen Bücher- und Staubläuse eine Luftfeuchtigkeit über 60%. Es ist daher zu empfehlen, Vorräte kühl und trocken zu lagern. Ein Befall kann auch auf bauliche Mängel hinweisen und Räume sollten auf einen Wasserschaden oder ähnliches kontrolliert werden. Generell sollte die Luftfeuchtigkeit in Wohnung konstant niedrig gehalten werden, ein Wert von circa 50% sollte angestrebt werden, denn bei einer Luftfeuchte unter 60% fühlen sich Staub- und Bücherläuse nicht mehr wohl.

Befallene Vorräte und Bücher können bei -15°C für mindestens 7 Tage eingefroren werden, um alle Lebensstadien abzutöten. Eine Bekämpfung mit Insektiziden ist in Privathaushalten in der Regel nicht notwendig.

Weitere Informationen zur richtigen Vorratshaltung finden Sie hier: Vorratsschädlingen keine Chance geben

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