1976 erschüttert die Chemiekatastrophe im italienischen Seveso ganz Europa und sorgt für strengere Regeln, um Mensch & Umwelt besser vor Unfällen mit gefährlichen Stoffen zu schützen. Auch ein weiterer giftiger Stoff steht 1976 im Fokus: Blei im Benzin. Außerdem erlässt die Europäische Gemeinschaft die Badegewässerrichtlinie – Enthalten Gewässer zu viele Keime, sollen Badende gewarnt werden.
Am 10. Juli 1976 explodiert nahe Mailand ein Chemiereaktor und setzt eine Dioxinwolke frei. Der Wind treibt das Gift über die Ortschaft Seveso. Tage später erschüttern Fotos von entstellten Kindergesichtern ganz Europa. Der Ort Seveso wird zum Synonym für einen der schlimmsten Stoffe aus der menschlichen Giftküche, den fahrlässigen Umgang damit und die Folgen.
Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) erlässt daraufhin verschiedene Richtlinien, um Gefahren bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen zu verhindern, zum Beispiel die „Richtlinie über die Gefahren schwerer Unfälle bei bestimmten Industrietätigkeiten“ ( Seveso-I-Richtlinie) .
Wolfgang Lohrer (UBA-Mitarbeiter 1975 - 2009) im Jahr 2010 über die Chemiekatastrophe von Seveso
UBA warnt vor Blei im Benzin
Heute weiß es jeder: Blei ist giftig und gesundheitsschädlich. Doch als das UBA 1975 dem verbleiten Benzin den Kampf ansagt, versetzt das die Autoindustrie in helle Aufregung. Dennoch wird das Benzin-Blei-Gesetz von 1971 schließlich verschärft. Nur noch maximal 0,15 Gramm sind pro Liter Benzin noch zulässig. Erst 1988 wird verbleites Normal-Benzin in Deutschland vollständig verboten.
Mit der EU-Richtlinie aus dem Jahr 1976 werden Grenzwerte für bestimmte Bakterienarten in natürlichen Badegewässern vorgeschrieben. So dürfen hundert Milliliter Badewasser höchstens 2.000 Keime des Darmbakteriums Escherichia coli enthalten. 95 Prozent der Proben müssen diesen Grenzwert einhalten, ansonsten bekommt das Gewässer einen roten Punkt, der Badende vor dem Sprung ins kühle Nass warnt. Der anzustrebende Richtwert liegt bei 100 Keimen pro 100 Milliliter.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
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