Anpassung an den Klimawandel ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die die Emscher-Lippe-Region aktiv angeht. Stellvertretend für die Region haben die öffentlich-rechtlichen Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband (EG/LV) eine aktive Rolle in diesem Prozess übernommen und versuchen in verschiedenen Projekten (u.a. dynaklim, Future Cities, SIC adapt!) mit unterschiedlichsten Partner eine Strategie zu entwickeln, aber auch schon jetzt und heute konkrete Beispiele für Anpassungsmaßnahmen bautechnisch umzusetzen. Die Beispiele für die Aktivitäten von EG/LV reichen von der konkreten Vernetzung von Akteuren innerhalb der Emscher-Lippe-Region mit dem Ziel ein gemeinsames Handeln für die Anpassung an den Klimawandel zu erreichen (Projekt dynaklim), über die finanzielle Förderung (etwa 100 Mio. Euro) von konkreten no-regret Maßnahmen zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung und damit der Stärkung des natürlichen Wasserkreislaufs (Zukunftsvereinbarung Regenwasser mit allen Kommunen der Emscher-Region) oder der Umsetzung von Best-Pratice Beispielen (Grün-blauer Klimakorridor in Kamen), bis hin zu europäischen Kooperationsprojekten, um damit gezielt Wissen in Europa zu teilen (SIC adapt!). Das Leuchtturmprojekt von EG/LV ist aber zweifellos der Emscher-Umbau, bei dem über etwa 30 Jahre das komplette Gewässersystem in der Emscher-Region in einen naturnahen Zustand umgebaut wird. Die wichtigsten Aufgaben von EG/LV sind seit über 100 Jahren die Sicherung des Abflusses, der Hochwasserschutz (vlg. HWAP Emscher), die Abwasserreinigung und die Gewässerunterhaltung im Einzugsgebiet von Emscher und Lippe. Dazu werden zahlreiche Kläranlagen, Pumpwerke, Abwasserkanäle und Regenbecken betrieben. Als selbstverwaltete Körperschaften des öffentlichen Rechts werden die beiden Verbände durch ihre rd. 250 Mitglieder – Kommunen, Wirtschaft und Bergbau – getragen und finanziert. Im Einzugsgebiet von Emscher und Lippe mit einer Größe von ca. 4.200 km² leben etwa 3,8 Mio. Menschen. Die Region ist damit heute einer der am dichtesten besiedelten Wirtschaftsräume Europas. Die Bevölkerungsdichte in der Emscher-Lippe-Region ist etwa doppelt so hoch wie in Nordrhein-Westfalen (1.014 Einwohner/km2 vs. 530 Einwohner/km2). Entsprechend hoch ist auch die Anfälligkeit der Region durch eine teure Infrastruktur und ein entsprechendes Schadenspotential. Eine vorsorgende Anpassung der Region an die Auswirkungen des Klimawandels ist somit eine wichtige Aufgabe. Die Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband nehmen diese Herausforderung mit Hilfe der Projekte und Netzwerk an.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Kommunale und Industrielle Mitglieder von EG/LV sowie verschiedene Universitäten und Forschungseinrichtungen
Dauer und Finanzierung
Dauer
Weiterführende Links
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Ort der Umsetzung
Recklinghausen, Bottrop Städte, Gelsenkirchen Städte