Klima-ROBUST

  • Klima - ROBUST Logo der Initiative: Dunkelblauer Schriftzug und Icon auf weißem Hintergrund.
    Logo Klima-ROBUST, Quelle: HAW Hamburg, Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement
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Die vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderte Initiative hatte das Ziel, zukünftige Akteur*innen im Feld der kritischen Infrastrukturen auf die zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten. Planung, Wartung und Betrieb von kritischen Infrastrukturen müssen aber nicht nur der jetzigen Situation gerecht werden, sondern auch zukünftigen. Hierbei spielt nicht nur die zukünftige Bevölkerungsentwicklung eine Rolle, sondern vor allem auch die Robustheit bzw. Resilienz gegenüber Extremwetter-Szenarien. Im Rahmen der Initiative wurden Schnittstellen in bestehenden Curricula der Ingenieurswissenschaften identifiziert und der bisherige Bezug auf Klimawandel und Extremwetter beleuchtet. Hieraus ergab sich ein Plan, für diese Schnittstellen einzelne Bausteine zu entwickeln, die von Lehrenden problemlos in eigene Vorlesungen integriert werden können. Dies wurde von manchen Lehrenden als Service genutzt, um die eigene Vorlesung einfach aktualisieren zu können und gleichzeitig neue Perspektiven in das Curriculum zu integrieren. Insgesamt 34 Bausteine mit einem geschätzten Umfang von je 45 Minuten Lehrinhalt wurden erstellt und in einem Review- und Testverfahren verfeinert. Um eine interaktive Übersicht über die Inhalte der Bausteine zu bekommen, wurde mit Hilfe von Serious Gaming eine Oberfläche geschaffen, über die Nutzende das eigene Vorwissen testen können und bei Bedarf zu den passenden Bausteinen für eine weitergehende Auseinandersetzung mit dem Thema weitergeleitet werden können. Diese Oberfläche mit einem Fokus auf 4 kritische Infrastrukturen wurde auf Nachfrage von Lehrenden und Studierenden in ein Kartenspiel umgesetzt, das in der Vorlesung genutzt werden kann, um gegenseitige Abhängigkeiten der Strukturen aufzuzeigen und anhand von realistischen zukünftigen Extremwetter-Szenarien die gemeinsam notwendige Entscheidungskette in einem Krisenstab zu simulieren.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerHAW Hamburg, Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement
https://www.haw-hamburg.de/

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungDie Initiative lief bis Dezember 2023, ist aber im Rahmen einer Verstetigung bis heute in unterschiedlichen Konstellationen relevant.
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

179.638 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Im Rahmen einer Förderung durch das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherung und Verbraucherschutz (BMUV): Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (DAS) wurde die Finanzierbarkeit der Initiative sichergestellt. Von dem Gesamtbudget wurden ca. 150.000 € für Personal und Experten ausgegeben, die weiteren ca. 30.000 € wurden für Reisen, Austausch, externe Entwicklungen (Designkonzept, Serious Gaming) sowie für Testung und Review ausgegeben.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

HAW Hamburg, Studiengang Gefahrenabwehr
TH Köln, Studiengange Rettungsingenieurwesen

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

ErläuterungIm Rahmen der Initiative konnten eine Reihe von Lehrenden sich an der Entwicklung und Gestaltung des Bildungsmoduls beteiligen. Dies wurde unter anderem durch Bereitstellung bestehender Vorlesungen bzw. der gemeinsamen Identifizierung von Schnittstellen für Bausteine möglich.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Das Bildungsmodul mit seinen Bausteinen ist verschiedenen Lehrenden gezeigt worden und wurde, wo passend, in mehrere bestehende Vorlesungen integriert. Das Planspiel wurde von Fachgremien und Akteur*innen der Katastrophenvorsorge entdeckt und konnte auf verschiedenen Fachtagungen vorgestellt werden (Fachtagung Wasserextreme, Klimahaus Bremerhaven; Fachtagung Katastrophenvorsorge 2024, Berlin). Aus diesen Fachtagungen gingen Vernetzungen und Konzepte für weitere Kollaborationen hervor, die auch nach dem eigentlichen Ende der Initiative einen Zugewinn an Reichweite und Inhalt generieren.

ErläuterungEs fand gegen Ende der Initiative ein zweistufiges Testverfahren statt, bei dem integrierte Bausteine von Studierenden bewertet bzw. die Integration von Bausteinen in bestehende Vorlesungen durch Lehrende bewertet wurde. Auf Grundlage dieses Feedbacks wurden die Inhalte der Bausteine überarbeitet, um die Einbindung zu vereinfachen und die Attraktivität zu steigern.

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Die Ergebnisse der Initiative sind derzeit (Stand November 2024) in Kollaborationen mit anderen Initiativen und Projekten im Ausbau, sodass zukünftig weitere Infrastrukturen eingebunden werden können.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Die Initiative hat vielen Personen die Augen dafür geöffnet, wie verwoben verschiedene Aspekte miteinander sind und was kaskadierende Effekte auslösen können. So haben die Vorlesungsinhalte nicht nur wie beabsichtigt auf professioneller Ebene ein Umdenken angestoßen, sondern auch auf privater Ebene.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Im Hochschulkontext ist eine postulierte Änderung von Vorlesungs-Curricula ein sehr beschwerlicher Weg, da Semesterwochenstunden festgelegt sind und eine neue Vorlesung eine alte komplett ersetzen müsste. Aus diesem Grund wurde ein integrativer Ansatz gewählt, bei der ein 90-minütiger Vorlesungsblock wahlweise durch 2 Bausteine mit je 45 Minuten Länge ersetzt, oder eine bestehende Vorlesung mit Inhalten aus einem Baustein ergänzt werden kann.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Als Bildungsmodul hat die Maßnahme an sich keine praktischen negativen Auswirkungen. Als auch aus mancher Perspektive kontrovers gesehenes Thema kann die Implementierung von Bausteinen in eigene Vorlesungen ein Spannungspotenzial zwischen den Teilnehmenden hervorrufen. In der Erstellung und Gestaltung der Bausteine wurde auf einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck geachtet, so wurden bestehende Strukturen zur Entwicklung und Speicherung genutzt und Ausdrucke nur mit Umweltzertifikat umgesetzt.

Ansprechperson

Sven Kannenberg
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement
Ulmenlier 20
21033 Hamburg
Germany
Telephone number+49 40 428 75-6331

Ort der Umsetzung

Ulmenlier 20
21033 Hamburg
Germany

Hamburg Städte

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