Das Projekt „Netzwerke Wasser“ wird im Rahmen der „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ (DAS) von Februar 2016 bis Januar 2019 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Förderschwerpunkt 3 „Kommunale Leuchtturmvorhaben sowie Aufbau von lokalen und regionalen Kooperationen“ gefördert.
Das Projekt adressiert das klimawandelbedingt zunehmende Trockenheitsrisiko für die Landwirtschaft in Deutschland und den damit erforderlichen sozial- und umweltverträglichen Umgang mit begrenzten Wasserressourcen.
In der Landwirtschaft gewinnen die Auswirkungen des Klimawandels seit Jahren an Bedeutung. Um dem Trockenrisiko zu begegnen, rückt die Feldberegnung zunehmend in den Fokus – auch in Regionen, in denen sie bislang keine nennenswerte Rolle gespielt hat. In bisher kaum mit landwirtschaftlicher Bewässerung befassten Landkreisen stellt die Integration der Landwirtschaft als – Klimawandel bedingt – neuen, zusätzlichen Stakeholder in die regionale Wasserbewirtschaftungspolitik eine wesentlich zukünftige Herausforderung dar. Weitere Regionen müssen sich mit einem erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung auseinandersetzen.
Die Arbeiten von „Netzwerke Wasser" umfassen den Aufbau von kollaborativen Kommunikationsplattformen in drei Regionen, die Klimawandel bedingt zukünftig verstärkt den Wasserbedarf für die Feldberegnung bei der Grundwasserbewirtschaftung berücksichtigen müssen. Das zentrale Ziel des Projekts „Netzwerke Wasser“ ist die Stärkung der Sensibilität und des Wissens von Stakeholdern, um die Basis für eine zugleich naturverträgliche und klimaresiliente Wertschöpfung aus Feldbewirtschaftung sowie aus den vor- und nachgelagerten Sektoren zu schaffen. Der Kenntnis des zukünftigen Wasserbedarfs für die Feldbewässerung kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Dies wird als zweites Ziel bearbeitet. Hierzu werden als wesentliche Planungsgrundlage für drei ausgewählte Partnerlandkreise erstmalig regionalspezifische Bewässerungsbedarfsprognosen unter Berücksichtigung der regionalen Bedingungen und Fruchtfolgen sowie der Auswirkungen des Klimawandels durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) erarbeitet und bereitgestellt.
Als kommunale Kooperationspartner an „Netzwerke Wasser“ beteiligen sich die niedersächsischen Landkreise Grafschaft Bentheim, Rotenburg (Wümme) sowie Celle. Darüber hinaus wurde je ein ähnlich betroffener Nachbarlandkreis eingebunden. Die fachlichen Arbeiten des LBEG zur Ermittlung des aktuellen und zukünftigen Beregnungswasserbedarfs greifen mit Aktivitäten der Regionaldienststellen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zur Bewusstseins- und Vertrauensbildung der diversen Stakeholder eng ineinander.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
https://www.lwk-niedersachsen.de/index.cfm/portal/66.html
Projektpartner: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG Hannover)
Kommunale Projektpartner: Landkreis Grafschaft Bentheim, Landkreis Celle, Landkreis Rotenburg Wümme
Dauer und Finanzierung
Dauer
300.000 Euro
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Verbände, Vereine, Unternehmen, Fach/Behörden
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Ein zentrales Projektziel von Netzwerke Wasser ist, Verständnis und Akzeptanz der Stakeholdervertretenden untereinander zu fördern und so die Basis für die Akzeptanz landwirtschaftlicher Bewässerung als Klimaanpassungsmaßnahme aber auch für Umwelt bedingte Grenzen der Bewässerung zu schaffen. In den ausdrücklich langen Imbiss-Pausen bilden sich regelmäßig kleine Diskussionsrunden. Eine Fortsetzung der Netzwerktreffen nach Projektende in größeren Abständen wurde überwiegend gewünscht. In den aus Vorträgen und Exkursionen resultierenden Diskussionen ging es um Grenzen der Anpassung mittels Bewässerung ebenso wie um regional umsetzbare Maßnahmen zur Vereinbarkeit von naturschutzfachlichen und ländlich-ökonomischen Belangen. Die Ergebnisse sind auf den Projekt-Websites der Partner Landwirtschaftskammer Niedersachsen und Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Hannover veröffentlicht.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Viele Stakeholder am runden Tisch sind als Vertreter*innen von Naturschutzbelangen und Trinkwasserversorgung eingeladen, denn die Sicherung schützenswerter grundwasserabhängige Landökosysteme und der Trinkwasserbereitstellung sind unverzichtbare Voraussetzung der Entnahme von Grundwasser für die landwirtschaftliche Bewässerung. Die landwirtschaftliche Bewässerung verringert die Nitratbelastung des Grundwassers. Die Sicherung von grundwasserabhängigen Ökosystemen und Trinkwasserbereitste
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Das Ziel der Netzwerke ist ausdrücklich die Betrachtung potentieller Konflikte zwischen den jeweils regionalen Grundwasser abhängigen Sektoren Trinkwasserschutz, Grundwasser abhängige Ökosysteme sowie landwirtschaftliche Bewässerung. Vorbehalten und Misstrauen sollen durch Wissensvermittlung, Informationsbereitstellung und vertrauensbildende Maßnahmen abgebaut werden.
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Emsland, Celle, Grafschaft Bentheim, Soltau-Fallingbostel, Rotenburg, Verden