KlimPark: Klimaangepasste Parkgewässer

Umweltbundesamt

Mehr Starkregenereignisse und längere Hitze- und Trockenperioden - die Auswirkungen des Klimawandels - beeinträchtigen schon jetzt und auch in Zukunft erheblich den Wasserhaushalt und die Wasserqualität der Bremer Teiche und Gräben. Sie führen unter anderem zu Sauerstoffdefiziten, geringen Wasserständen oder gar zur Austrocknung von Gewässern. Über drei Jahre lang hat das vom Bundesumweltministerium (BMUV) geförderte Projekt KlimPark die Kleingewässer in Bremer Parks in den Fokus gerückt, innovative Pilotmaßnahmen umgesetzt und ein Handlungskonzept erarbeitet, mit dem Ziel, ein nachhaltiges und klimaangepasstes Management der Parkgewässer zu entwickeln. Das Projekt beinhaltet u.a. die Gründung eines Kooperationsforums zum Austausch der am Parkgewässer beteiligten Akteur*innen, ein Monitoring-Programm zur Erfassung des Zustands der Parkgewässer sowie ein Citizen Science-Programm zur Einbeziehung und Sensibilisierung der Bevölkerung, an welchem sich rund 300 Jugendliche beteiligten. Zudem wurde ein innovatives Gewässersanierungsverfahren mittels linearer Belüftung an zwei Pilotgewässern in Bremen erprobt. Durch den Einsatz feinporiger Belüftungsschläuche am Gewässergrund wurde dauerhaft Sauerstoff eingetragen und dadurch die natürlichen Selbstreinigungsprozesse der Gewässer aktiviert. Innerhalb der Erprobungsphase verbesserten sich die Wasserwerte merklich und es wurden punktuell bis zu 50 Zentimeter Faulschlamm abgebaut. Eine weitere Maßnahme war die Durchführung einer Potenzialanalyse zur schadlosen Aufnahme von Niederschlagswasser durch Parkgewässer von umliegenden Dachflächen. Außerdem wurden neue Schautafeln produziert, die mehrsprachig und visuell ansprechend über das schädliche Füttern von Enten informieren. Die umgesetzten Pilotmaßnahmen dienten als Grundlage für die Erstellung eines Handlungskonzepts mit allgemeinen und gewässerspezifischen Maßnahmen für ein klimaangepasstes Management der Parkgewässer in Bremen.
Alle öffentlichen und privaten Unterhaltungsträger*innen von Parkgewässern in Bremen.
Gesamtausgaben circa 473.000 €
KlimPark wurde gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Natuschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Rahmen des Förderprogramms: Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, Förderschwerpunkt: Kommunale Leuchtturmvorhaben sowie Aufbau von lokalen und regionalen Kooperationen. Kofinanzierung durch die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft.
Durch das Monitoring wurden erstmalig Daten zur Bewertung der Wasserqualität von rund 30 Parkgewässern erhoben. Zudem erfassten ca. 300 Schüler*innen Daten von weiteren 22 Parkgewässern im Rahmen des Citizen Science Programms. Um über das für die Tiere und die Parkgewässer schädliche Füttern von Wasservögeln aufzuklären, wurden an 18 Parkgewässern neue Schautafeln aufgestellt. Diese informieren in fünf Sprachen, anschaulichen Grafiken und einem kurzen Videoclip über die negativen Folgen des Fütterns von Wasservögeln. Schon während der Erprobungszeit der linearen Belüftung (1,5 Jahre) wurden positive Veränderungen sichtbar: so hat sich die Wasserqualität der beiden Pilotgewässer deutlich verbessert und es konnten punktuell im Durchschnitt 32 cm an Faulschlamm abgebaut werden. Beide Gewässer litten zuvor unter Algenblüten und starken Faulschlammschichten. Schließlich wurde ein Handlungskonzept für ein klimaangepasstes Management von Parkgewässern erarbeitet.
Die Maßnahmen aus KlimPark bieten einen signifikanten Mehrwert für die Biodiversität in der Stadt, insbesondere für die aquatische Flora und Fauna. Es konnte zudem die Zusammenarbeit verschiedener Akteur*innen in der Stadt verbessert werden. Das Citizen Science Programm und weitere Öffentlichkeitsarbeit trugen außerdem zur Umweltbildung, insbesondere von Jugendlichen bei.
Bremen