KLIMA.PROFIT (KP) ist ein modular aufgebauter Beratungsprozess, der Unternehmen auf ihrem Weg in die Klimaresilienz unterstützt. Dieser vor allem auf die Bedarfe der gewerblichen Wirtschaft zugeschnittene Beratungsprozess wurde von der EPC gGmbH im Rahmen eines durch das Land NRW kofinanzierten Modellvorhabens im letzten Jahr in der Praxis erfolgreich erprobt und steht jetzt für den flächenhaften Regeleinsatz in NRW und bundesweit zur Verfügung. In einer ebenfalls im Rahmen des Modellvorhabens konzipierten Schulung haben wir hierfür im vergangenen Jahr bereits 21 KP-Berater*innen ausgebildet. Der Aufbau der viertägigen Schulung orientiert sich stark an den Prozessbausteinen der Beratung.
Im Zuge der KP-Beratung wird mit Hilfe von Vorortbegehungen und der Erhebung des Status Quo, Mitarbeiter*innenumfragen, Interviews mit der Geschäftsführung und der Analyse lokaler Klimadaten für das zu beratende Unternehmen ein individuelles, fachlich umfassendes Risikoprofil erstellt. Dieses zeigt die aktuellen sowie die zukünftig zu erwartenden Klimarisiken für den Standort auf. Auf Basis dieser klimatischen Risikoanalyse wird gemeinsam mit dem Unternehmen ein umfangreicher Maßnahmenkatalog inkl. Maßnahmensteckbriefen erarbeitet. Es werden Anpassungsmöglichkeiten zur Verminderung klimawandelbedingter Risiken und Schäden aufgezeigt sowie Synergien in Bezug auf Verbesserung der Arbeitsplatzqualität, der Biodiversität und des lokalen Mikroklimas thematisiert.
In der KP-Community können die Unternehmen darüber hinaus zukünftig weitere Unterstützung erhalten. Sie können sich mit anderen Unternehmen austauschen, an Workshops teilnehmen oder Kontakt zu KP-Berater:innen aufnehmen. Der Umsetzungsfortschritt wird von KP-Berater:innen begleitet und dokumentiert. Sie stehen den Unternehmen also auch nach dem Beratungsprozess als Ansprechpartner:innen zur Verfügung. Nach der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen binnen max. 3 Jahren erfolgt die Zertifizierung als KP-Unternehmen.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
https://e-p-c.de/
14 Modellunternehmen in den Städten Bochum und Herten sowie aus den Kreisen Kleve und Wesel
Kommunale Vertreter:innen aus drei Modellregionen:
- WirtschaftsEntwicklungsGesellschaft Bochum
- Stadtentwicklungsamt Herten
- Klimaschutzmanagement Kreis Kleve
- EntwicklungsAgentur Wirtschaft Kreis Wesel
Dauer und Finanzierung
Dauer
260.000 €
Förderung von Pilot- & Modellvorhaben durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW.
Die Förderung des Projektes zielte darauf ab, die Ergebnisse zweier Vorgängerprojekte in einem Modellvorhaben weiterzuentwickeln, um Unternehmen in NRW mittels der Einführung eines standardisierten Beratungsprozesses auf die mit dem Klimawandel einhergehenden Risiken für gewerbliche Infrastrukturen und unternehmerisches Handeln vorzubereiten und entsprechende Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
In drei Modellregionen konnten 14 Unternehmen für das Thema Klimafolgenanpassung sensibilisiert und unterstützt werden. Für jedes der Unternehmen wurden geeignete Maßnahmen zur Reduktion klimawandelbedingter Risiken erarbeitet. Neben den zertifizierungsrelevanten Maßnahmen (Umsetzung innerhalb von 3 Jahren) haben die Unternehmen weitere Maßnahmen festgelegt, die sie unabhängig von der Zertifizierung in ihrem eigenen Tempo und abhängig von der wirtschaftlichen Situation umsetzen möchten. Zertifizierungsrelevante Maßnahmen umfassen Dach- und Fassadenbegrünungen, Baumneupflanzungen, Entsiegelungsmaßnahmen, dezentrales Niederschlagsmanagement, Schaffung qualitativ hochwertiger Pausenbereiche im Freien, persönliche Hitzeschutzausrüstung für Mitarbeitende, mobiler Hochwasserschutz, Bereitstellung von Getränken/ Obst im Sommer, Fortbildungsangebote zum Thema Hitze am Arbeitsplatz und Überdachung von PKW-Parkplätzen mit Kombi-Gründach.
Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?
Es ist geplant, den KP-Beratungsprozess um ergänzende Beratungselemente und -bausteine zu erweitern. So soll das Thema „Klimawandel und Gesundheit am Arbeitsplatz“ integriert werden, um auch den gesundheitlichen Risiken durch die Klimawandelfolgen konkret zu begegnen und diese reduzieren zu können. Die Risikoanalyse soll um das Thema der Lieferketten erweitert werden. Derzeit konzentriert sich der Prozess stark auf den Unternehmensstandort. Eine inhaltliche Erweiterung kann dabei helfen, die Klimaresilienz von Unternehmen noch effizienter voranzutreiben und die Inanspruchnahme des KP-Prozesses noch attraktiver zu machen. Zudem können durch diese Erweiterungen einzelne Branchen wie beispielsweise der Einzelhandel oder Filialisten strategisch und inhaltlich besser in den KP-Prozess einbezogen und diese Unternehmen adäquat beraten werden.Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
- Ja, Klimaschutz: Einsparung von Treibhausgasemissionen oder Entfernung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre
- Ja, Natur-, Umwelt- und Ressourcenschutz: z. B. Erhaltung der biologischen Vielfalt, Luftreinhaltung, Gewässerschutz, Ressourceneinsparung
- Ja, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit: z. B. Innovation, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen oder Regionen
- Ja, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität: z. B. Erhöhung der Wohnqualität in Städten, Beitrag zu sozialem Ausgleich oder sozialer Integration, besondere Berücksichtigung der Interessen benachteiligter Bevölkerungsgruppen
KP zeichnet sich durch seinen synergetischen Betrachtungsansatz aus. Es wird leichzeitig auch für Klimaschutzthemen und ökologische Fragestellungen sensibilisiert. Die Themen der menschlichen Gesundheit und die Förderung von Lebensqualität stehen genauso im Mittelpunkt, wie der Erhalt der Wirtschaftlichkeit.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Ort der Umsetzung
Berlin