Im Sommer 2023 setzte der Fachbereich Öffentlicher Gesundheitsdienst der LHP basierend auf dem Hitzeaktionsplan von Brandenburg verschiedene Initiativen um.
Es wurde ein Hitzetelefon für Senior*innen über 75 vom 01.06. bis 31.08. in Betrieb genommen, eine informative Website zum Hitze- und UV-Schutz veröffentlicht und ein Dashboard mit aktuellen Wetterdaten für Potsdam konzipiert. Des Weiteren wurde Informationsmaterial mit Verhaltenstipps bei Hitze erstellt und an 13.626 Haushalte, in denen Potsdamer*innen ab 75 Jahren leben, versandt, eine Karte mit kühlen Orten in Potsdam entwickelt und ein FAQ-Katalog zu Infektionskrankheiten durch den Klimawandel erstellt. Außerdem wurden soziale Einrichtungen aktiv über Fördermittel informiert und DWD-Hitzewarnungen an diese weitergegeben. Die Maßnahmen wurden in lokalen Medien, durch Werbespots und auf Stadtteilfesten beworben. 2023 trat der Fachbereich zudem dem Zentralen Netzwerk Hitzeschutz: Hitzeaktionsplan für Brandenburg bei.
Für den Sommer 2024 liegt der Fokus auf Kindern und deren betreuenden Personen. Es wurden kindgerechte Materialien wie das „HITZI-Potsdams cooles Hitzeheft“, ein Wimmelbild, ein Comic mit den Figuren Sunny, Shine und Shadow und ein Hitzehelden-Song entwickelt. Dazu gibt es Flyer für Sorgeberechtigte und Fortbildungsangebote zum Hitzeschutz für pädagogisches Personal in Kindertagesstätten und Grundschulen. Auf Bestellung erhalten diese die Infomaterialien kostenfrei. Experimentierkurse und Mitmachexponate zum Thema Hitze-, UV-Schutz und Klimawandel wurden konzipiert und werden im NANO Science Center angeboten. Diese Maßnahmen werden öffentlichkeitswirksam auf Veranstaltungen wie den Schülergesundheitstagen präsentiert.
Ziel ist es, die Bevölkerung, auch über Social Media, zu sensibilisieren, Wissen zu vermitteln und zur Selbstvorsorge im Kontext der Klimawandelanpassung zu befähigen. Langfristig sollen diese Maßnahmen dazu beitragen, Spätfolgen wie Hautkrebs zu reduzieren und das Rettungswesen zu entlasten.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
http://www.potsdam.de/hitze
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
Dauer und Finanzierung
Dauer
~ 75.000 €
Die Kampagne „Hitze – sind Sie gerüstet?“ im Sommer 2023 wurde vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg gefördert.
Die Informations- und Sensibilisierungskampagne „Sommer, Sonne, Sonnenschutz“ im Sommer 2024 wird durch das GKV-Bündnis für Gesundheit in Brandenburg und den Fachbereich Öffentlicher Gesundheitsdienst finanziert.
Die größten Kostenfaktoren waren die Beauftragung einer Agentur, der Druck der Materialien und deren Versand.
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Kampagne 2023:
- Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
Kampagne 2024:
- GKV-Bündnis für Gesundheit in Brandenburg,
- Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
- NANO Science Center Potsdam
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Für das Hitzetelefon hatten sich 188 Haushalte, mit Personen über 75 Jahren, registriert. Neben den Erstgesprächen wurden die Personen bei 7 Hitzewarnungen des DWD kontaktiert. Die Gesprächszeit betrug ca. 1.804 Minuten.
Die Aufrufe der Internetseite, des Dashboardes und der Karte der kühlen Orte sind insbesondere an „heißen“ Tagen gestiegen.
13.626 Haushalte, in denen Personen ab 75 Jahren leben, sind postalisch angeschrieben worden. Das Infopaket enthielt Verhaltenstipps an „heißen“ Tagen und Informationen zu Angeboten der LHP zum Thema Hitzeschutz.
Soziale Einrichtungen in Potsdam stellten im Rahmen der Förderung "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" des BMUV entsprechende Anträge.
Die Bestellmöglichkeit der Infopakete für Kindertagesstätten/Grundschulen wird sehr gut in Anspruch genommen. Die Fortbildung „Hitzeschutz bei Kindern – Prävention und Erste Hilfe“ und die Kurse „Sommer, Sonne, Sonnenschutz - Wir erforschen unser Sonnenlicht!“ waren innerhalb von 2 Tagen ausgebucht.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Als positiver Effekt ist die Zusammenarbeit der Kolleg*innen in der Stadtverwaltung aus unterschiedlichen Fachbereichen zu erwähnen. Es erfolgte eine Bündelung der unterschiedlichen Angebote für vulnerable Personengruppen, um auch zukünftig im Rahmen diverser Beratungen auf ein umfangreiches Dienstleistungsangebot der Kolleg*innen hinweisen zu können. Außerdem wurde man als Landeshauptstadt seiner Vorbildfunktion gerecht und regt damit andere Verwaltungseinheiten der Region zum Nachahmen an.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Das Verständnis, dass Hitze- und UV-Schutz eine ganzheitliche kommunale Aufgabe ist, ist noch nicht bei allen Kolleg*innen in der Stadtverwaltung verankert.
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Brandenburg