Ausgangssituation: Schlechter Zustand des Gewässers aufgrund niedriger Wasserstände und steigender Temperaturen - Zunahme der starken Algenentwicklung und wachsende Schicht organischen Schlamms. Negativer optischer Eindruck und unangenehmer Geruch.
Ziele: Stärkung der Resilienz und Erhaltung der Wasserfläche.
Stabilisierung des Wasserstandes durch Abbau des Schlammvolumens, Verbesserung der Gewässerqualität und Verbesserung des Teichs als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Aufrechterhaltung und Unterstützung der angesiedelten Biotope und Habitate.
Vorgabe: Park-Infrastruktur und Habitate der angesiedelten Tiere (Biber) sollten nicht verändert werden.
Lösung/ Umsetzung:
Als Biologische Entschlammung wurde das 1998 patentierte und seit dieser Zeit erprobte mikroinvasive Belüftungssystem Drausy gewählt.
Durch eingetragene Umgebungsluft (Druckluft) werden bereits vorhandene Organismen und Bakterien angeregt, das natürliche Gleichgewicht im künstlichen Wasserkörper wieder herzustellen. Der Sauerstoffanteil unserer Umgebungsluft wird durch biotechnische kontinuierliche Minimalbelüftung genutzt um Abbauprozesse dauerhaft aufrecht zu erhalten. Die angewendete Technik nutzt Selbstreinigungskräfte der Natur:
Verwendete Wirkstoffe sind bereits vorhanden (Luft, Bakterien, Mikroorganismen), Luftsauerstoff wird umverteilt, Biologische Prozesse kommen im aeroben Milieu in Gang.
Bei Starkregen hilft der Sauerstoffeintrag, Zehrungen und pH-Wert-Schwankungen auszugleichen. In Dürreperioden unterstützt das System die Überlebensfähigkeit der Habitate, da Sauerstoffverfügbarkeit in konzentrierteren Nährstoffsituationen (nach Verdunstung - bei niedrigem Wasserstand) kontinuierlich vorhanden ist.
Erzielte Ergebnisse:
- Biologischer Abbau von organischem Schlamm
- Biochemische Nährstoff-Fällung am aeroben Boden
- Verbesserung des Lebensraums unter Wasser
- Prophylaxe zur Neuentstehung von Faulschlamm und Methan
- Erhalt und Stärkung der Habitate
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
https://www.berlin.de/ba-spandau/aktuelles/pressemitteilungen/pressemitteilung.1…
Glaßer und Dagenbach Landschaftsarchitekten (Berlin)
Dauer und Finanzierung
Dauer
ca. 137.000,00 €
Vorstudie: ca. 15.000,00 €
Belüftungssystem inkl. Einbau: ca. 95.000,00 €
Vorarbeiten (Grabenlegung Stromzufuhr Fundament für Container): ca. 10.000,00 €
Monitoring: ca. 15.000,00 €
Strom: ca. 100,00 € / Jahr
Wartung des Kompressors: ca. 1.500,00€ / Jahr
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Herstellendes/ ausführendes Unternehmen: DRAUSY GmbH Umweltbiotechnologie
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Abbau des Schlammvolumens:
Organische Substanzen wurden teilweise hervorragend abgebaut (Auflösung des Fluidschlamms, Abbau des Sediments um 20 cm). TOC- und Glühverlustwerte im Sediment wurden reduziert.
Durch Umsetzung organischen Materials kommt es nicht mehr zur Neubildung klimaschädlicher Faulgase.
Verbesserung von Gewässerökologie und Wasserqualität:
Die Trübung hat abgenommen, Reduktion von Phosphat, Nitrat, CSB, Ammoniumstickstoff, Geruch ist verschwunden, der Sauerstoffbedarf ist gesunken.
Beispiele der Werteveränderungen 07/2021 auf 07/2022:
Wasser: Senkung von
TOC (von 38 auf 12)
Sulfid (0,122 auf 0,012)
Ammoniumstickstoff (1,56 auf 0,116)
BSB5 (18,2 auf 1,58)
CSB (109 auf 34,3)
Geruch (muffig auf ohne)
Trübung (stark auf schwach)
Werteveränderungen 07/2021 auf 07/2023:
Sediment:
pH-Wert (von 7,4 auf 7)
TOC % (23,9 auf 18,7)
Zink (64,5 auf 36)
Summe PAK (4,44 auf 0,59
Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?
Durch eingetragene Umgebungsluft (Druckluft) werden vorhandene Organismen und Bakterien angeregt, das natürliche Gleichgewicht im künstlichen Wasserkörper wieder herzustellen. Der Sauerstoffanteil unserer Umgebungsluft wird durch biotechnische kontinuierliche Minimalbelüftung genutzt, um das System dauerhaft aufrecht zu erhalten. Je nachdem welches Ziel dabei verfolgt wird, kann die Maßnahme temporär sein und die Anlage danach in weiteren Teilen des Teiches/ eines anderen Gewässers wirken (zum Schlammabbau), oder die biochemischen Bindekapazitäten am aeroben Boden filtern dauerhaft die Nährstoffeinträge aus dem Wasser, sodass Algenblüte und Cyanobakterien eingedämmt oder abgestellt werden. Der minimale Eingriff des Mischwassers Teich und Regeneintrag bietet die Aufrechterhaltung eines stabilen Gleichgewichts über einen langen Zeitraum (Standzeit erfahrungsgemäß mehr als 20 Jahre) mit geringem Personal-, Energie- und Wartungsaufwand. Eine Weiterführung ist langfristig geplant.Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
- Senkung der Schadstoffbelastung im Wasserkörper
- Abbau von organischem (Faul)-Schlamm
- Prophylaxe vor Algenvermehrung, Methanproduktion, Fischsterben
- Optische Aufwertung des Teichs (Sichttiefe)
- Olfaktorische Aufwertung des Teichs
- Verbesserung der Lebensbedingungen unter Wasser (Pflanzen und Tiere)
- Schutz von Biotopen und Habitaten
- Keine Entsorgungskosten durch Entschlammung
- Schutz des Mikroklimas im Park durch Pflege des Teichs
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Die Maßnahme hat keine negativen Auswirkungen:
- keine Zerstörung der Infrastruktur
- keine Störung der Habitate
- kaum Geräuschemission
- keine sichtbare Veränderung des Parks
Als einzige sichtbare Veränderung steht ein grüner Container (Maße ca. 2 m x 2 m) am Gewässerrand.
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Berlin